Michelin hocherfreut über gute Reifenperformance
Der französische Reifenhersteller und Pierre Dupasquier waren mit der Leistung des schwarzen Goldes am Rennsonntag vollkommen zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Nach der Schlappe in Melbourne entschied Michelin bei extrem hohen Asphalttemperaturen das Reifenduell auf dem Sepang International Circuit für sich. Mit drei Michelin-bereiften und drei Bridgestone-bereiften Autos in den Punkterängen waren zwar beide Reifenhersteller erfolgreich, doch dass das schwarze Gold von Michelin in der Hitze einfach besser funktionierte, bewies auch die schnellste Rennrunde von Juan-Pablo Montoya, der auf dem 5,542 Kilometer langen Kurs in 1:38.049 Minuten gleichzeitig einen neuen Rundenrekord aufstellte. Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier war nach dem 56 Runden Grand Prix nicht nur über die eigene Leistung, sondern auch über die der Partner sehr glücklich und stand wie üblich in einem Kurzinterview Rede und Antwort.

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Die Michelin-Reifen funktionierten in der Hitze in Malaysia einfach hervorragend
Frage: "Das war seit Ihrer Rückkehr in den Formel-1-Sport der erste Doppelsieg für Michelin und ohne Jenson Buttons Aufhängungsproblem hätten sogar drei Michelin-Fahrer am Ende auf dem Podium gestanden. Wie fühlen Sie sich in Anbetracht dieser Tatsache und nach diesem Erfolg?"
Pierre Dupasquier: "Das war alles in allem eine sehr zufrieden stellende Leistung. BMW-Williams hat einen super Job erledigt und Renault hat auch seinen Speed unter Beweis gestellt. Wir dürfen auch nicht die beiden McLaren vergessen, welche vor ihrem Ausfall auch gut dabei gewesen sind. Juan-Pablo Montoyas neuer Rundenrekord ist ein weiterer Grund zur Freude."
Frage: "Über die Reifen und den Verschleiß an diesem Wochenende ist ja im Vorfeld viel gesprochen worden. Wie besorgt waren Sie denn deshalb vor dem Start?"
Dupasquier: "Ich war nicht zu besorgt, denn ich glaube, dass keines unserer Teams ein Problem hatte - selbst die nicht, die nur einen Stopp vorgesehen hatten. Aber solche heißen Bedingungen wie hier sind für die Reifen natürlich immer eine Belastung und man kann deshalb nie sicher sein. Nachdem was ich am Ende des Rennens gesehen habe lässt sich sagen, dass unsere Reifen die Situation ziemlich gut gemeistert haben. Die Fahrer die zwei Mal stoppten hatten noch weniger Sorgen, doch man darf nicht vergessen, dass diese Fahrer mit weniger Benzin an Bord unterwegs waren und deshalb mehr Druck machten. Insgesamt ist der Reifenverschleiß deshalb kaum anders gewesen."
Frage: "Der Zwischenfall in der ersten Kurve hat verhindert zu sehen ob die Zwei-Stopp-Taktik von Juan-Pablo effektiver als der eine Stopp von Ralf gewesen wäre..."
Dupasquier: "Ehrlich gesagt waren die Unterschiede zwischen diesen beiden Möglichkeiten aus meiner Sicht geringfügig. Aber was Juan-Pablos Zwischenfall mit Michael Schumacher angeht, was ein klassischer Rennunfall war, wäre es am Ende sicherlich enger gewesen."
Frage: "Ist Michelin bereit, um Ferrari von nun an regulär herauszufordern?"
Dupasquier: "Der Ferrari ist ein sehr schnelles und hervorragend entwickeltes Auto, doch auch wenn wir ihnen den Gewinn der Weltmeisterschaft nicht verhindern können, so werden unsere Teams ihnen an jedem Rennwochenende das Leben ganz schön schwer machen."
Frage: "Was hat Michelin in Malaysia gelernt?"
Dupasquier: "Eine ganze Menge. Wir sind hier zum ersten Mal mit neuen Reifen gefahren und haben wichtige und nützliche Daten für die Weiterentwicklung gesammelt. Viel von dem was wir an diesem Wochenende hier gelernt haben wird uns bei der Reifenwahl in Brasilien von Nutzen sein."
Frage: "Stimmt es, dass alle ihrer Partner-Teams mit der weicheren Reifenmischung gefahren sind?"
Dupasquier: "Ich denke, dass es fair ist das zuzugeben."

