• 23.05.2011 18:34

Michael: "Wir werden schrittweise besser"

Zwar gingen Rubens Barrichello und Pastor Maldonado auch in Barcelona leer aus, doch Williams-Technikchef Sam Michael sieht in der Analyse auch Positives

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team erlebte beim Spanien-Grand-Prix zumindest am Samstag einen Lichtblick: Pastor Maldonado schaffte beim Qualifying in Barcelona den Sprung in Q3. Doch der Rennsonntag verlief für die Mannschaft aus Grove einmal mehr frustrierend. Maldonado verlor schon am Start Plätze, und wurde dann ausgebremst, als bei einem seiner Boxenstopps hinten der Wagenheber klemmte. Der Venezolaner kam schließlich als 15. ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado erreichte am Samstag erstmals das dritte Qualifying

Teamkollege Rubens Barrichello schied am Samstag schon nach Q1 aus und wurde 19., weil das Getriebe streikte. Doch er sah gute Chancen, mit den gesparten Reifensätzen im Rennen in die Punkte fahren zu können. Dabei machte er seine Rechnung allerdings ohne die Probleme mit KERS und dem Reifenabbau, die ihn im Rennen heimsuchten. Barrichello musste sich mit Platz 17 begnügen. Williams-Technikchef Sam Michael analysiert im Interview das vergangene Wochenende und blickt voraus auf Monaco:

Frage: "Wie würdest du die Performance des FW33 in Barcelona beurteilen?"
Sam Michael: "Das Endergebnis entsprach nicht dem, was wir uns erhofft hatten. Aber im Vergleich zu unseren Mitbewerbern werden wir schrittweise besser. Wir müssen uns nur noch schneller steigern, damit wir die Ergebnisse, die das Team verdient hat, so bald wie möglich holen."

Rubens Barrichello

Rubens Barrichello hatte ein Wochenende zum Vergessen Zoom

Frage: "Hat euch am Wochenende geholfen, dass im Winter zweimal auf dieser Strecke getestet wurde?"
Michael: "Ja, es hilft bei der Abstimmung und auch den Fahrern, wenn man auf Strecken fährt, auf denen man getestet hat. Barcelona ist eine Strecke, die sie sehr gut kennen, nicht nur von den Formel-1-Tests, sondern auch von anderen Rennserien her. Das hilft, denn so kann man sich mehr auf die Performance des Autos konzentrieren."

Frage: "Pastor hat es zum ersten Mal in Q3 geschafft. Wie gut war seine Performance im Qualifying und wie wichtig war das für sein Selbstvertrauen?"
Michael: "Dass Pastor zum ersten Mal bis in Q3 gekommen ist, war eine großartige Leistung. Wir dürfen nicht vergessen, dass er ein Rookie ist. Von daher stärkt eine solche Performance immer sein Selbstvertrauen. Sie zeigt aber auch, dass er ein talentierter Fahrer ist. Wenn wir das Auto gleichzeitig auch noch schneller machen können, wird sich das sehr bald auszahlen."

Frage: "Im Rennen gab es Drei- und Vier-Stopp-Strategien. Ihr habt mit beiden Autos viermal gestoppt. Warum?"
Michael: "Auf dem Papier sah es so aus, als ob es zwischen einer Drei- und einer Vier-Stopp-Strategie keinen großen Unterschied gibt. Aber unsere Reifenabnutzung war in den vergangenen Rennen recht hoch, also haben wir uns für eine Strategie entschieden, die da am besten ist: vier Stopps. Ich denke nicht, dass das eine falsche Strategie war. Denn an der Spitze hatten sich auch viele Fahrer dafür entschieden."


Fotos: Williams, Großer Preis von Spanien


Frage: "Rubens ist die zweitschnellste Rennrunde gefahren. Hat das für dich eine Bedeutung?"
Michael: "Rubens hat seine schnellste Runde gegen Ende des Rennens auf einem frischen Satz weicher Reifen gefahren."

Frage: "Nun geht es nach Monaco. Habt ihr für dieses Rennen ein spezielles Aerodynamik-Paket entwickelt?"
Michael: "Wir bringen eine Reihe neuer Teile mit nach Monaco."

Frage: "Hast du wegen der Reifenabnutzung im Fürstentum Bedenken?"
Michael: "Die Abnutzung hinten könnte in Monaco ein Problem sein. Aber sicher wissen wir das erst, wenn wir Ende dieser Woche dort das erste Training fahren."