Michael stärkt Chefdesigner Bigois den Rücken

Viele Experten hinterfragen die Qualitäten von Williams-Chefdesigner Loïc Bigois, doch Technikchef Sam Michael stärkt dem Franzosen den Rücken

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team hat im vergangenen Jahrzehnt mehr hochrangige Designer verloren als jeder andere Formel-1-Rennstall: Adrian Newey, Geoff Willis, Antonia Terzi, Gavin Fisher und zuletzt Jörg Zander. Ob die sportlichen Misserfolge der laufenden Saison damit in Zusammenhang stehen, ist nicht gesagt, ausgeschlossen werden kann dies jedoch keineswegs.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Michael hält nichts von einem panischen Köpferollen wegen der Erfolglosigkeit

Momentan steht Loïc Bigois designtechnisch in der Verantwortung. Der Franzose gilt in der Branche als nicht unumstritten, zumal er bei Ligier, Sauber, Prost und Minardi nie wirklich geniale Autos produziert hat. Bigois' Spezialgebiet ist die Aerodynamik, die bei Williams schon seit mehreren Jahren als Achillesferse gilt und beim diesjährigen FW28 besonders dürftig ausgefallen ist. Speziell die Entwicklung flexibler Flügel hat man in Grove komplett verschlafen.#w1#

Als Sam Michael, Williams' Technischer Direktor, vor einigen Wochen angesichts mangelnder Resultate einschneidende Umstrukturierungen angekündigt hat, musste man natürlich vermuten, dass diese Bigois den Kopf kosten könnten, doch dem scheint nicht so zu sein. Obwohl mit Willis und Mike Gascoyne zwei hochrangige Designer auf dem Markt sind, will man offenbar zunächst am Franzosen festhalten, um ihm eine weitere Chance zu geben.

"Gegenseitige Anschuldigungen", wird Michael von der britischen Fachzeitschrift 'Autosport' zitiert, "sind nicht die Art und Weise, wie wir verfahren. Eine Aerodynamikabteilung von 85 bis 90 Mitarbeitern zu führen, ist wie das Management eines Unternehmens. Loïc ist ein extrem harter Arbeiter und er ist sehr gut darin, das ganze Team beisammen zu halten." Allerdings werde man den Franzosen am Erfolg des seit Magny-Cours eingeführten Aerodynamikpakets bewerten.