• 19.07.2006 17:46

  • von Marco Helgert

Rosberg: "Kurve gekriegt"

Nico Rosberg atmet nach dem Magny-Cours-Rennen durch: Die Formkurve bei Williams soll wieder steil aus der tiefen Talsohle herausführen

(Motorsport-Total.com) - Vor Saisonbeginn war das Williams-Team mit Cosworth-Power ein Geheimtipp. In den ersten Rennen überzeugte man auch, es schien, als könne das Team nach der Trennung von BMW im Kreis der Favoriten mitfahren. Doch nach und nach wurden die Leistungen diskreter, seit sechs Rennen konnte man das Punktekonto nicht weiter auffüllen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg blickt wieder optimistischer auf die restlichen Saisonrennen

Auch Nico Rosberg, zu Saisonbeginn noch der gefeierte Held, lernt momentan die negativen Seiten der Formel 1 kennen. Doch der Deutsche verliert nicht den Mut. Im Team gebe es eine optimistische Grundstimmung, dass man die Talsohle durchschritten habe und nun wieder besseren Zeiten entgegenfährt.#w1#

Lob für den neuen Cosworth-Motor

"Ich qualifizierte mich mit viel Benzin als Neunter - das wäre die beste Startposition des Teams seit Monaco gewesen. Mark wurde Zehnter, das heißt, der FW28 war das fünftschnellste Auto", so Rosberg in seiner Kolumne für 'Castrol'. Leider konnte er von seinem Startplatz nicht losfahren, denn sein Aggregat wurde noch vor dem Qualifying getauscht, worauf er nur als 19. losfahren konnte.

"In Magny-Cours kann man nur schwer überholen, die Strafversetzung um zehn Plätze hat meine Chancen auf ein Punkteergebnis beeinträchtigt", erklärte er. "Aber ich kann der Situation auch Positives abgewinnen." Dies betreffe vor allem den neuen Motor, der die Vorfreude auf Hockenheim wieder steigen ließ. "Es ist ein neuer Cosworth und ich habe den Unterschied sofort gespürt. Die Leistungsverbesserung ist überall zu spüren."

Auch das neue Aerodynamikpaket in Frankreich sei ein Schritt nach vorn gewesen. "Das hat den Grip und das Handling verbessert", so Rosberg. "Das Team hat sich die Probleme, die wir hatten, genau angesehen und eng mit den Ingenieuren an Verbesserungen gearbeitet. Wir haben große Anstrengungen geleistet, und auch wenn es schwer ist, schnelle Fortschritte zu erzielen, so wurden schrittweisen Verbesserungen schon erreicht."

Probleme sind erkannt

In Magny-Cours halfen diese Verbesserungen aber noch nicht wirklich. "Bei meinem Setup haben wir einen kleinen Fehler gemacht, daher hatten wir Probleme mit den Reifen", erklärte Rosberg. Die Pneus hätten überhitzt uns seien daher aus dem Arbeitsfenster herausgerutscht. "Auch wenn es frustrierend war zu wissen, dass das Auto viel schneller sein könnte, so können wir das leicht lösen."

Dennoch habe man gezeigt, dass man sich wieder auf dem Weg nach oben befindet. Die harte Arbeit nach der blamablen Vorstellung in Indianapolis zeige erste Wirkungen. "Jeder hat versucht, die Probleme zu entdecken und Lösungen beizusteuern", erklärte er. "Wir wissen genau, wo wir uns verbessern müssen, und vor uns liegt viel Arbeit. Ich kann aber sagen, dass wir grundsätzliche Schritte nach vorn bereits gemacht haben, und ich denke, dass wir das auch bei den Testfahrten in Spanien, beim Deutschland-Grand-Prix und auch danach zeigen werden."