• 25.10.2010 13:18

Michael: "Nico leistete gute Arbeit"

Williams-Technikchef Sam Michael über das Rennen in Südkorea, die schwierigen Verhältnisse und den unglücklichen Rennverlauf für seinen Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team hatte in Südkorea vollkommen auf Regen gesetzt, doch letztendlich konnten die Fahrer das Potenzial ihrer Rennautos nicht ganz umsetzen. Auf regennasser Strecke hielten sich Rubens Barrichello und Nico Hülkenberg zwar lange Zeit in der Top 10 auf, büßten auf den letzten Rennmetern allerdings einige Positionen ein. Im Teaminterview spricht Sam Michael, der Technische Direktor der britischen Mannschaft, über das Abschneiden seines Rennstalls beim Südkorea-Event.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael zieht ein gemischtes Fazit: Williams war schnell, aber nicht fehlerfrei

Frage: "Sam, was waren deine Eindrücke vom Korea International Circuit?"
Sam Michael: "Das Layout der Strecke ist klasse, denn es sorgt ganz zweifelsfrei für aufregenden Motorsport. Für das Premierenrennen war es eine gute Leistung. Es ist ganz sicher ein Rennen, das mit dem Kalender wachsen wird."

Williams setzte auf ein nasses Rennen

Frage: "War es eine interessante Herausforderung? Wir hat sich das Gripniveau im Training und in der Qualifikation entwickelt?"
Michael: "Die Entwicklungsrate der Strecke war sehr groß. Während der Trainings und der Qualifikation hat sich das Gripniveau dramatisch verändert. Das ist aber vollkommen normal bei einer neuen Strecke. Das haben wir so auch erwartet."

"Wir hatten unsere Rennwagen auf hohen Abtrieb getrimmt." Sam Michael

Frage: "Die Autos von Williams waren in der Qualifikation die langsamsten Fahrzeuge auf der Geraden. Weshalb verhielt es sich so und wie sah zu diesem Zeitpunkt des Wochenendes eure Wettervorhersage für das Rennen aus?"
Michael: "Wir hatten unsere Rennwagen auf hohen Abtrieb getrimmt, weil wir im Rennen mit Regen rechneten. Dennoch waren wir bei der Tempomessung langsamer als wir erwartet hatten."

Frage: "Repräsentieren die Plätze sieben und zehn im Rennen die Konkurrenzfähigkeit des FW32?"
Michael: "Nein, nicht ganz. Wenn man einen Vergleich zu den Autos dahinter zieht und Nicos Geschwindigkeit im ersten Stint bedenkt, wobei er Kubica überholte und Button unter Druck setzte, so hatten wir gegen Ende des Rennens beide Autos sicher in den Punkten."


Fotos: Williams, Großer Preis von Südkorea


"Leider hatten wir noch einen Plattfuß an Nicos Auto und Rubens rutschte noch kurz von der Strecke. Dabei verlor er einige Ränge. Wir waren also nicht mit der Ausbeute zufrieden, denn wir haben nicht die Punkte eingefahren, die drin gewesen wären."

Barrichello und Hülkenberg im Pech

Frage: "Rubens hat gegen Rennende noch einige Positionen verloren. Wie gut waren diese Leistung und sein Endergebnis im Hinblick auf den Zustand seiner Reifen?"
Michael: "Nun ja, solche Bedingungen sind immer schwierig für die Fahrer und die Teams. In der Formel 1 sitzt man diesbezüglich aber ohnehin in einem Boot. Das ist eigentlich hauptsächlich eine Möglichkeit, um zu glänzen."

"Wir mussten ihn hereinholen." Sam Michael

Frage: "Nico musste in Runde 51 einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen. Wie rasch verlor sein Reifen an Luft und gab es die Überlegung, ihn für die restlichen vier Runden auf der Strecke zu lassen?"
Michael: "Genau damit haben sich die Ingenieure am Kommandostand auseinander gesetzt."

"Sie haben das Druckleck im Reifen beobachtet, das auf einmal wesentlich gravierender wurde. Wir mussten ihn hereinholen. Nico leistete gute Arbeit dabei, die Safety-Car-Phase und seinen Plattfuß zu überkommen und einen Punkt für das Team zu holen."

Frage: "Als nächstes steht das Rennen in Brasilien auf dem Programm. Welche Leistung erwartest du vom FW32 auf dieser Strecke?"
Michael: "Ich erhoffe mir eine gute Leistung. Aus vielerlei Gründen konnten wir in Südkorea nicht unser volles Potenzial aufzeigen. Für Brasilien erwarten wir uns logischerweise etwas mehr."