• 24.10.2010 15:13

  • von Dieter Rencken

Hülkenberg: "Ich war prima unterwegs"

Williams-Fahrer Nico Hülkenberg über seine Rennleistung in Südkorea und über den Reifenschaden, der ihn einen Top-5-Platz kostete

(Motorsport-Total.com) - Mit einem zehnten Platz verabschiedete sich Nico Hülkenberg aus dem drittletzten Saisonrennen, doch eigentlich hatte es zunächst nach einer deutlich besseren Ausbeute ausgesehen: Hülkenberg und sein Williams-Teamkollege Rubens Barrichello lagen auf Kurs zu den Plätzen fünf und sechs, ein später Reifenschaden verhinderte allerdings, dass der Deutsche zweistellig punkten konnte. Nach einem Notstopp erreichte Hülkenberg das Ziel als Zehnter und spricht im Interview über das Rennen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg musste sich nach einer Reifenpanne mit Rang zehn begnügen

Frage: "Nico, wie schwierig war es in diesem Rennen, die Reifen über diese lange Distanz in Schuss zu halten?"
Nico Hülkenberg: "Sehr schwierig. Ich denke, es war in der Qualifikation eine Stärke unseres Autos, denn wir können die Reifen rasch aufwärmen. Für das Zeittraining ist das sehr gut, doch im Rennen ist das vermutlich unsere Schwäche. Im Rennen ließen unsere Reifen rasch nach. Deshalb sind wir am Ende des Rennens anfällig."

Frage: "Habt ihr euch bei eurem Boxenstopp zu früh für Intermediates entschieden? Wie waren die Streckenbedingungen mit diesen Reifen?"
Hülkenberg: "Auf Intermediates verhielt sich das Auto okay. Hinter Petrov schonte ich meine Reifen ein bisschen. Er hatte seine Pneus gerade einmal zehn Runden am Auto und die sahen schon ziemlich fertig aus."

"Ich versuchte, mir ein paar Körner aufzusparen." Nico Hülkenberg

"Ich versuchte daher, mir ein paar Körner aufzusparen, weil noch recht viel vor uns lag. Als Petrov nicht mehr da war, hatte ich eine kleine Lücke zu Rubens, die aber konstant gleich blieb. Wir waren beide bestrebt, die Reifen nicht zu hart ranzunehmen. Kubica lag hinter mir, doch meine Spiegel waren total verdreckt. Ich konnte ihn nicht sehen."


Fotos: Nico Hülkenberg, Großer Preis von Südkorea


"Ich war prima unterwegs, aber vier Rennen vor Schluss sagte mir mein Ingenieur, dass wir einen Plattfuß hinten links hätten. Deswegen rutschte ich von der Strecke und deswegen kam ich schließlich auch noch einmal zum Boxenstopp herein. Sehr schade, denn wir hätten ein gutes Punkteergebnis einfahren können."

Petrov war in der Zielkurve am Limit

Frage: "Habt ihr den Grund für den Reifenschaden bereits ausgemacht?"
Hülkenberg: "Nein. Ich vermute, ich habe in Kurve vier ein paar Trümmerteile aufgesammelt."

Frage: "Was denkst du, wäre ohne diesen Plattfuß drin gewesen?"
Hülkenberg: "Wenn alles so geblieben wäre und Rubens seinen Dreher gehabt hätte, wäre ich auf Position fünf angekommen."

"Das war mir eh klar..." Nico Hülkenberg

Frage: "Du warst direkt hinter Vitaly Petrov, als er eingangs der Zielgeraden verunfallte. Was war da genau los? Kannst du die Szene beschreiben?"
Hülkenberg: "Das war mir eh klar. Schon drei, vier Runden davor ist er in der letzten Kurve im Drift unterwegs gewesen und hatte richtig Spaß. In dieser einen Runde war das genauso, nur am Ausgang erwischte er etwas zu viel Gas. Dadurch flog er ab."

Frage: "Wie lange hat es am Schluss gedauert, bis die neuen Intermediates auf Temperatur waren?"
Hülkenberg: "Ein bis zwei Runden."

Brasilien und Abu Dhabi: Neuland für Hülkenberg

Frage: "Zu Beginn des Rennens befandest du dich hinter Michael Schumacher. Gab es etwas, was du seiner Geschwindigkeit hättest entgegen setzen können?"
Hülkenberg: "Ich lag recht weit hinter ihm zurück. Und nein: Ich denke, unser Tempo war recht ähnlich. Ich war nicht schnell genug, um die Lücke schließen zu können."

"Das Rennen hätte durchaus früher aufhören können." Nico Hülkenberg

Frage: "Wie war das Licht am Ende des Rennens?"
Hülkenberg: "Das Rennen hätte durchaus früher aufhören können."

Frage: "Nun stehen nur noch Brasilien und Abu Dhabi auf dem Programm. Was denkst du: Kommen dir diese beiden Kurse entgegen?"
Hülkenberg: "Ich weiß es nicht. Das kann ich nicht sagen, weil ich dort noch nie gefahren bin. Brasilien sollte eine interessante Erfahrung darstellen."

"In den vergangenen Jahren habe ich dieses Rennen am TV verfolgt und denke, es stellt eine Herausforderung dar. Darauf freue ich mich schon. Abu Dhabi - und auch Interlagos - bin ich bereits im Williams-Simulator gefahren. Das war okay."