• 31.05.2011 18:18

Michael: "Es liegt noch viel Arbeit vor uns"

Williams-Technikchef Sam Michael freut sich über die ersten WM-Punkte in dieser Saison - Crash mit Lewis Hamilton war "Rennunfall"

(Motorsport-Total.com) - Williams verließ das Fürstentum Monaco am Sonntagabend mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Während Rubens Barichello als Neunter immerhin die ersten WM-Punkte für den Rennstall aus Grove einfahren konnte, schied Pastor Maldonado in aussichtsreicher Position liegend nach einem Unfall mit Lewis Hamilton aus. Technikchef Sam Michael äußert sich im Interview zum bislang aufregendsten Rennen des Jahres.

Titel-Bild zur News: Sam Michael (Technischer Direktor)

Sam Michael war ob der Leistung seiner Piloten in Monaco voll des Lobes

Frage: "Sam, Williams hat in Monaco die ersten Punkte 2011 erzielen können. Wie erleichtert bist du und dein Team?"
Sam Michael: "Für alle Beteiligten war es großartig, ein paar Punkte mitzunehmen. Wir müssen uns bei Rubens dafür bedanken, die ersten Zähler der Saison nach Hause gebracht zu haben. Es war allerdings auch bittersüß, denn Pastor hatte eine große Punkteausbeute vor Augen. Rubens hätte vielleicht auch ein besseres Ergebnis einfahren können, aber das erste Safety-Car hat seine Position nachhaltig beeinträchtigt. Das kann man an der Anzahl der Autos erkennen, die hinter ihm lagen und dann am Ende, nach dem Safety-Car, in den Top 5 waren. Monaco ist diesbezüglich ein Lotteriespiel - mit ein paar Punkten davonzukommen ist deshalb für das gesamte Team ein gutes Ergebnis."

Frage: "Warst du mit der Pace des FW33 in den Straßen des Fürstentums zufrieden?"
Michael: "Ja, der FW33 hat gut performt. Im Rennen war ich besonders von unserem Tempo beeindruckt, das wir auf gleich alten Reifen wie die Top-Autos gezeigt haben. Es liegt sicher noch viel Arbeit vor uns, aber wir gehen in die richtige Richtung."

Frage: "Wie würdest du die Leistung von Pastor Maldonado zusammenfassen, der sich zum zweiten Mal in Folge in den Top 10 qualifiziert hat und seine ersten Formel-1-Punkte vor Augen hatte?"
Michael: "Seine Leistung war schlichtweg ausgezeichnet. Auch seine beiden Ingenieure Xevi Pujolar und Andrew Murdoch haben großartige Arbeit geleistet. Ihre Bemühungen haben uns wirklich geholfen, um die richtigen Entscheidungen in Bezug auf die Reifenwahl und die Strategie zu treffen und Pastor griff genau dann hart an, als es im Rennen darauf ankam."

Frage: "Was denkst du über den Zwischenfall mit Lewis Hamilton, der Pastors Rennen beendete?
Michael: "Das war ein Rennunfall."


Fotos: Williams, Großer Preis von Monaco


Frage: Pirelli setzte zum ersten Mal in diesem Jahr die superweichen Reifen ein. Wie schlugen sich diese im Rennen?"
Michael: "Die Lebensdauer war nicht ganz so lange, wie wir das nach dem Training erwartet hatten, dennoch war sie im Rennen immer noch gut. Für nur einen einzigen Stopp wäre es aber ohne die Safety-Car-Phasen grenzwertig gewesen. Daher sieht es so aus, als ob die Zwei-Stopp-Strategie ideal war."

Frage: "Das nächste Rennen im Kalender ist in Montreal. Was erhoffst du dir mit dem FW33 auf einer Strecke, auf der ganz wenig Abtrieb benötigt wird?"
Michael: "Bisher war jeder Kurs in diesem Jahr unterschiedlich. Mit den Verbesserungen, die für das nächste Wochenende an den FW33 kommen, sollten wir aber konkurrenzfähig sein."

Frage: "Auf dem Circuit Gilles Villeneuve wird es zwei DRS-Zonen geben. Erwartest du, dass das DRS trotz des geringen Abtriebs etwas bringen wird?"
Michael: "Ganz bestimmt. Die Art und Weise, mit der die FIA das DRS kontrolliert, ist perfekt. Charlie Whiting schätzt das von Rennen zu Rennen neu ein und passt den Gebrauch an jeden Kurs an."