• 13.05.2006 18:05

MF1 Racing wieder mit einem kurzen Qualifying

Tiago Monteiro und Christijan Albers waren nach 15 Minuten wieder zum Zusehen verdammt, während der Unmut über die V10-Motoren wieder aufflammte

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn der Midland-Toyota M16 im Laufe der Saison schneller wurde, schnell genug ist er noch nicht. Tiago Monteiro und Christijan Albers hatten im Qualifying in Spanien wieder nur 15 Minuten Arbeit, scheiterten im ersten Durchgang. Monteiro fehlte eine halbe Sekunde auf den Cut, bei Albers waren es acht Zehntelsekunden. Die Konkurrenz von hinten wird aber auch stärker, denn Sato kam bis auf weniger als eine Sekunde heran. Dennoch macht man sich bei MF1 Racing Mut, auch wenn sich Albers im Qualifying "Handzeichen" an Sato nicht verkneifen konnte.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Christijan Albers gingen im Qualifying die Nerven durch

"Heute lief es viel besser als gestern", so Monteiro. "Das heißt wohl, dass wir an unseren Freitagen arbeiten müssen, denn da gibt es entweder ein technisches Problem, oder etwas am Setup oder ich mache einen Fehler oder was auch immer. Meine Ingenieure und ich kennen uns gut, daher könnten wie die Probleme lösen, aber es ist frustrierend, denn es raubt uns Vorbereitungszeit. Wir haben über Nacht hart gearbeitet, um die nötigen Änderungen zu machen. Das Auto war viel besser balanciert und schön zu fahren."#w1#

Dennoch verpasste er den zweiten Qualifyingdurchgang. "Im Qualifying habe ich bei meinem ersten Versuch einen Fehler gemacht, der mich vier oder fünf Zehntel kostete, aber das ist das Qualifying - man versucht, was man kann", so der Portugiese. "Mein zweiter Versuch war gut, eine perfekte Runde. Ich habe unglaublich hart angegriffen und das Auto reagierte toll. Ich war in diesem Durchgang nur 1,9 Sekunden von der Spitze entfernt, der Abstand sinkt also weiter. Darüber freue ich mich, speziell auf dieser Strecke, auf der wir Probleme haben."

Mehr Probleme hatte Albers. "Das war nicht der beste Tag für uns", begann er. "Wir hatten viele Probleme und müssen uns die Daten ansehen, um zu verstehen, was da vor sich ging. Leistungsmäßig kommen wir besonders gut im Mittelsektor zurecht, der wegen der vielen Kurven am schwierigsten ist, das ist ermutigend. Aber im ersten und letzten Sektor verlieren wir viel Zeit, da steht noch viel Arbeit für uns an. Wir müssen auch herausfinden, warum wir langsamer als Tiago sind."

"Bei meinem ersten Versuch im Qualifying hatte ich fast einen großen Unfall", so der Niederländer. "Ich kam im fünften Gang um eine blinde Kurve herum, als plötzlich Sato vor mir langsam unterwegs war. Ich kann nicht verstehen, was er da machte, denn er war auf dem Weg zurück an die Box, da sollte er aufmerksamer sein. Meine Emotionen überwältigten mich dann. Vielleicht war die Art, wie ich reagiert habe, nicht sehr nett, aber das entschuldigt nicht seine Aktion. Jeder weiß, dass man an dieser Stelle nicht vom Gas geht."

"Das Team hat hart gearbeitet, um sich gegenüber gestern zu verbessern, und die Fahrer haben einen guten Job gemacht und das Beste aus dem Paket herausgeholt, daher bin ich recht zufrieden", so Teamchef Colin Kolles, der sich wieder einmal einen Seitenhieb auf die Scuderia Toro Rosso nicht verkneifen konnte. Nur Red Bulls B-Team fährt mit gedrosselten V10-Aggregaten, was bei Kolles seit jeher auf Unverständnis stößt.

"Ich denke, wir sollten bereits in weitere Qualifyingdurchgänge kommen, wenn alle die gleichen Motorbauweisen verwenden würden", erklärte er. "Damit spiele ich natürlich auf die V10-Motoren an. Im ersten Sektor verlieren wir viel Zeit auf sie, da sie auf der Geraden schneller sind. Es ist offensichtlich, dass die Anpassungsformel nicht funktioniert. Ich hoffe, dass dieses Problem bis Monaco gelöst ist."

Hoffnung machte Chefingenieur Dominic Harlow: "Oberflächlich betrachtet sieht es wie ein weiteres normales Qualifying für uns aus, aber in Wahrheit nähern wir uns dem Ziel an, auch in die weiteren Durchgänge zu kommen", erklärte er. "Ich denke, dass wir im Rennen ein starkes Paket haben. Wir sind recht optimistisch."