• 06.05.2006 17:17

MF1 Racing hadert mit irrtümlichem Abbruch

Christijan Albers (18.) und Tiago Monteiro (20.) witterten am Nürburgring die Chance auf den ersten Cut, wurden aber durch die roten Flaggen eingebremst

(Motorsport-Total.com) - Das MF1-Racing-Team erlebte am Nürburgring das bisher mit Abstand beste Rennwochenende dieser Saison - nicht zuletzt dank der Bridgestone-Reifen. Im heutigen Qualifying bestand daher eine realistische Chance, den Cut für die Top 16 zu schaffen, doch Christijan Albers (18.) und Tiago Monteiro (20.) mussten wegen der irrtümlich eingeblendeten roten Flaggen ihre letzten Runs abbrechen. Alle Strafversetzungen eingerechnet bedeutet dies die Startpositionen 16 und 18.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Christijan Albers zeigt am Nürburgring erstmals das Potenzial des Teams auf

"Heute hätten wir in der zweiten Gruppe und vielleicht sogar noch weiter vorne sein können, denn das Auto lief wirklich gut", seufzte Albers. "Meine erste Runde war brauchbar, aber nicht überragend, daher war mir klar, dass ich mich noch steigern könnte. Während der zweiten Runde sah ich am Lenkrad, dass ich sechs oder sieben Zehntelsekunden schneller unterwegs war, also wer weiß? Vielleicht hätte ich sogar eine 1:31er Zeit fahren können."#w1#

Albers war am Nürburgring so schnell wie noch nie

"Wirklich schade, dass die Session so enden musste, denn ich glaube, dass wir heute ansonsten gezeigt hätten, was wir wirklich drauf haben. Schlussendlich hatten wir aber wieder einmal Pech - genau wie in Imola. Hoffentlich läuft es morgen dann besser für uns", gab der Niederländer frustriert zu Protokoll.

"Wirklich schade, dass die Session so enden musste." Christijan Albers

Auch für Monteiro wäre mehr drin gewesen: "Angesichts der gestrigen Probleme lief es heute viel besser, denn die Performance war heute Morgen gut und das Auto fühlte sich viel besser an", so der Portugiese. "Im Qualifying am Nachmittag wurde das Handling durch die hohen Temperaturen sogar noch besser. Ich hatte ein gutes Gefühl. Leider machte ich in meiner ersten Runde im Qualifying in Kurve sechs einen Fehler, so dass ich nicht das Maximum herausholen konnte."

"Also konzentrierte ich mich auf den zweiten Run, aber wir wurden für die falsch angezeigte rote Flagge bestraft, was kein Mensch versteht", schimpfte er. "Ich hoffe, dass die Veranstalter dafür eine Erklärung parat haben, denn ich wäre sonst vielleicht in die zweite Session vorgestoßen. Mein Ziel ist, vor meinen Teamkollegen zu kommen und so nahe wie möglich am Rest dran zu sein, aber wegen dieses Fehlers wurde ich dieser Chance beraubt. Das ist bitter. Trotzdem bin ich guter Dinge für das Rennen. Zumindest haben wir das Handling im Griff, die Balance ist mit diesen Reifen gut."

Kolles nicht glücklich über Handeln der Rennleitung

Teamchef Colin Kolles konnte sich über das Resultat ebenfalls nicht freuen: "Wir werden uns genau anschauen, was da mit der Zeitnahme los war, denn es ist ziemlich klar, dass wir dadurch den größten Nachteil von allen hatten", schimpfte der Deutsche. "Immerhin wird unser Rückstand aber immer kleiner. Wir sind noch nicht dort, wo wir sein möchten, aber wir werden weiterhin arbeiten und irgendwann hinkommen."

"Wir werden uns genau anschauen, was da mit der Zeitnahme los war." Colin Kolles

Das Schlusswort wurde Chefingenieur Dominic Harlow überlassen: "Es hätte eine gute Session werden können, aber so sind wir natürlich enttäuscht", gab er zu Protokoll. "Extrem enttäuschend, um genau zu sein, denn es muss für uns einmal gut laufen, damit wir Fortschritte machen und in die zweite Phase des Qualifyings aufsteigen können. Heute war das wegen eines unglücklichen Umstands nicht der Fall."

"Vielleicht sollten sich einige Herren Gedanken machen, was man in Zukunft machen kann, um so eine unfaire Geschichte zu verhindern", fügte Harlow an. "Vielleicht hätte man mehrere Autos für die zweite Session zulassen sollen, um es wieder gutzumachen, oder vielleicht hätte man die erste Session verlängern sollen. Dann hätten wir unser wahres Potenzial aufdecken können. Aus diesem Grund sind wir sehr enttäuscht."