Mercedes mit Upgrade zufrieden: Sind näher dran als vorher!

Mercedes landete am Freitag in Imola mit beiden Autos unter den Top 5 und ist mit dem ersten Eindruck des neuen Upgrades ziemlich zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Durchaus positiv fällt die Bilanz von Mercedes nach dem Trainingsfreitag in Imola (Formel 1 2024 live im Ticker) aus. Der Rennstall hat ein umfangreiches Upgrade-Paket mit nach Italien gebracht und konnte sich damit achtbar aus der Affäre ziehen. "Wir sind deutlich näher dran als früher", lobt Lewis Hamilton nach den beiden Sessions am Freitag.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton (Mercedes W15) beim Formel-1-Rennen in Imola

Mercedes konnte mit dem Freitagseindruck gut leben Zoom

Die Zahlen sehen erst einmal in Ordnung aus: Hamilton beendete den Tag als Vierter (+0,391 Sekunden), Teamkollege George Russell wurde dahinter Fünfter (+0,405). Damit lag man unter anderem vor beiden Red Bulls und dem Ferrari von Carlos Sainz, auf der anderen Seite aber auch hinter Yuki Tsunoda von den Racing Bulls.

Ein Fazit ist also schwierig, genau wie bei den Longruns. Denn Mercedes hat als einziges Topteam einen Run mit harten Reifen gemacht - und das gleich mit beiden Fahrern. Somit fehlt der Vergleich zur Konkurrenz.

Zumindest klingen die Aussagen der Fahrer positiv: "Die Balance des Autos fühlte sich gut an, und ich hatte ein positives Gefühl auf der Strecke", sagt Hamilton. "Einige andere Teams sehen schnell aus, vor allem McLaren und Ferrari, aber wir sind näher dran als bisher in dieser Saison. Wir wollen aber nicht vorschnell urteilen, also warten wir erst einmal ab, wie es morgen läuft."

Auch das Upgrade bekommt von ihm Lob: "Ich bin allen in der Fabrik sehr dankbar, dass sie so hart arbeiten, damit wir diese Updates erhalten", so der Brite, der betont: "Wir sehen Verbesserungen am Auto und an unserer Performance auf der Strecke."

Ähnlich äußert sich auch Teamkollege Russell: "Das Auto hat sich heute großartig angefühlt, und sowohl Lewis als auch ich waren glücklich damit. Wir sahen einigermaßen konkurrenzfähig aus und waren etwas näher an der Spitze dran als in Miami", sagt er.

"Morgen im Qualifying werden wir genau erfahren, wo wir in der Hackordnung stehen. McLaren und Ferrari sahen sehr stark aus, aber hoffentlich können wir etwas mehr Speed finden und näher an sie herankommen. Wie immer wird es eine knappe Angelegenheit."

Das ist das Update im Detail

Doch was steckt eigentlich genau hinter den Verbesserungen des W15 in Imola? Mercedes hat eine Reihe von Updates an seinem W15 vorgenommen, darunter einen überarbeiteten Boden, neue Bremsschächte sowie ein neuer Heckflügel.

Die Spitze des Heckflügels wurde im Rahmen des Redesigns komplett überarbeitet, wobei das Team für 2024 bereits auf ein halb freistehendes Layout umgestellt hat. Nach dem, was am Freitag in der Boxengasse von Imola zu sehen war, hat das Team seine Variante nun in eine neue Richtung gebracht.

Die Spitze sitzt immer noch stolz auf der Endplatte, eine kleine Halterung hebt sie vom unteren Element ab. Allerdings ragt die Spitze nun viel weiter nach unten über die gerollte Endplatte und den Übergang zur Hauptebene hinaus.

Heckflügel des Mercedes W15

Der Heckflügel von Mercedes im Vergleich zu vorher Zoom

Diese Änderungen wurden in Verbindung mit Änderungen an der Aussparung an der Endplatte vorgenommen, wobei ein wesentlich größeres Stück des hinteren oberen Viertels der Endplatte entfernt wurde, um den Widerstand an der Flügelspitze zu verringern. Dadurch konnten die Designer auch den hinteren Teil der Spitze abflachen.

Das neue Design soll ein breiteres Spannelement ermöglichen, das effektiver mit dem oberen Flap zusammenarbeitet, um mehr Abtrieb über die gesamte Spannweite des Flügels zu erzeugen. Und es könnte auch zu einer besseren Performance bei aktiviertem DRS beitragen.

Der W15 wird an diesem Wochenende auch ein neues Beamwing-Desing erhalten, da das Team versucht, diesen besser auf den neuen Heckflügel abzustimmen.

Das Heck des Mercedes W15 in Imola 2024

Auch beim Beamwing hat sich etwas verändert Zoom

Mercedes hat sich für ein zweistufiges Layout entschieden, bei dem ein traditionelles unteres Element mit einem oberen Element kombiniert wird, das über die gesamte Spannweite verformt ist, damit das Element im mittleren Bereich weiterhin Abtrieb erzeugen kann.

Mercedes hat auch Änderungen an der Vorderkante des Bodens vorgenommen, die in Verbindung mit den Änderungen am Edge-Wing beim letzten Rennen in Miami zum Einsatz kommen.

Die Vorderkante des Bodens, das Volumen der Tunneleinlässe sowie die Form und Position der Bodengitter wurden verändert, um die Durchströmung zu verbessern und es dem Unterboden und dem Diffusor zu ermöglichen, bei unterschiedlichen Fahrhöhen effizienter zu arbeiten.

Technikchef lobt: Updates tun das, was wir erwarten

Das erste Fazit ist schon einmal positiv: "Die Updates, die wir hier haben, scheinen alle das zu tun, was wir erwarten", sagt Technikchef James Allison. "Das ist ermutigend, aber die Erfahrung der letzten Rennen hat uns gelehrt, dass wir eine ziemlich große Lücke zu schließen haben. Wir hoffen, dass wir diese Lücke bei den kommenden Rennen mit Weiterentwicklungen schrittweise schließen können."

"In der Zwischenzeit gibt es immer noch eine Menge, woran wir arbeiten können, sowohl was die Performance auf einer Runde als auch auf den Longruns angeht. Die Abstände vor uns sind nicht so groß, also werden wir hart daran arbeiten, über Nacht ein bisschen mehr Speed zu finden."


Weiter: "Heute war ein besserer Tag, aber schauen wir mal, ob wir das auch bei den wichtigen Teilen des Wochenendes halten können."

Zumindest sei Imola in gewisser Hinsicht eine einfache Strecke, weil es wenig verschiedene Kurventypen gibt. Bislang hatte Mercedes Probleme, schnelle und langsame Kurven aufeinander abzustimmen, doch der Spagat fällt in Imola nicht so stark aus.

Das sollte dem Team bei der Performance helfen, doch Allison verspricht auch: "Wir werden über die kommenden Rennen sehen, dass das eine Sache ist, die wir immer weiter reduzieren werden."