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Mercedes: Win on Sunday, sell on Tuesday

McLaren-Mercedes feierte in Monaco einen besonders wichtigen Doppelsieg - Konzernchef Dieter Zetsche und Norbert Haug überglücklich

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Kein Grand Prix ist vom Marketingwert her so wichtig wie der in Monaco, noch dazu für eine Luxusmarke wie Mercedes. Umso größer war bei den Stuttgartern mit dem Stern natürlich die Freude über den heutigen Doppelsieg von Fernando Alonso und Lewis Hamilton, die die Konkurrenz alt aussehen ließen.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Dieter Zetsche

Dieter Zetsche konnte heute vor Ort mit seinem Rennteam feiern

Entsprechend happy war Konzernchef Dieter Zetsche, der natürlich persönlich nach Monaco kam, um das Rennen des Jahres zu verfolgen: "Ich weiß nicht, ob sich das noch toppen lässt", strahlte er. "Wir hatten zwei super Fahrzeuge, sind das zuverlässigste Team überhaupt, haben die beiden besten Fahrer. Die Strategie hat auch gestimmt, ein Doppelsieg mit großem Vorsprung - mehr kann man sich nicht wünschen."#w1#

Formel-1-Engagement funktioniert für Mercedes

Der berühmte Leitsatz "Win on Sunday, sell on Monday" muss allerdings ausnahmsweise abgewandelt werden, denn "morgen ist Pfingstmontag, da sind die meisten Läden zu", grinste Zetsche und fügte an: "Für uns ist die Marke das A und O - der Stern ist die beste Automarke der Welt. Ihn noch stärker zum Glänzen zu bringen, ist unsere Aufgabe, und wenn das funktioniert, wenn wir die Kosten im Griff haben, sind wir einfach nicht zu toppen. Da ist die Formel 1 ganz wichtig."

"Für uns ist die Marke das A und O - der Stern ist die beste Automarke der Welt." Dieter Zetsche

Dass er während des Rennens mit seinen beiden Schützlingen mitfieberte, war dem Deutschen anzusehen: "Kühl und kontrolliert bin ich überhaupt nicht, sondern mein Puls geht wahrscheinlich auf 180!" Ähnlich erging es Sportchef Norbert Haug, der unmittelbar nach dem Zieldurchlauf sogar ein Tränchen zerdrückte und sagte: "Hier kann man so viel falsch machen, aber alle im Team haben alles richtig gemacht. Das war ein bestialischer Sieg, das muss man wirklich sagen."

Und weiter: "Es war ein Knüller, das Rennen. Wir waren so überlegen, aber die Jungs haben trotzdem ohne Ende Stoff gegeben. Wenn man nur noch gegen sich selbst fährt, dann ist das schon anstrengend. Kompliment an die Mannschaft, die zwei Jungs waren in ihrer eigenen Liga. Wenn man die Abstände nach hinten sieht: Besser war es noch nie! Wir hatten in der Vergangenheit auch schon dominante Siege, aber den kann man sich wirklich einrahmen. Deutlicher geht es eigentlich nicht."

Fahrer ließen sich nicht bändigen

Spannung kam am Kommandostand der Silberpfeile nur auf, als Hamilton kurz vor Schluss plötzlich im Rückspiegel von Alonso auftauchte und seine Siegesambitionen zumindest andeutete. Zetsche: "Das war natürlich das Hauptrisiko heute, dass die beiden zu sehr gegeneinander racen würden. Aller Zuspruch hat da nicht geholfen, die konnten nicht voneinander lassen. Aber am Ende des Tages ist es gut ausgegangen."

"Am Ende des Tages ist es gut ausgegangen." Dieter Zetsche

Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden der DaimlerChrysler AG läuft 2007 bisher alles wie geplant: "Wir haben von vornherein gewusst, dass wir ein wirklich gutes Auto in Vorbereitung haben, und bei den Tests haben wir gesehen, dass das Auto hervorragend ist. Wir haben gesagt, dass wir von Rennen zu Rennen zulegen müssen, und das haben wir eingehalten. Offensichtlich haben wir dabei mehr Boden gutgemacht als die Wettbewerber", hielt er stolz fest.

Zufrieden mit Partner McLaren

An Tagen wie heute rechnen sich natürlich auch die vielen Millionen, die Mercedes seit Jahren in die Formel 1 pumpt - Zeit, auch Partner McLaren mal wieder zu loben: "Wir haben unser Engagement in der Formel 1 nie in Frage gestellt", wies Zetsche alle Ausstiegsgerüchte vom Tisch. "Wir sind seit vielen Jahren hervorragende Partner, McLaren und Mercedes, und insofern sind wir froh, dass wir jetzt die Ernte einfahren können, die wir gesät haben."

"Wir haben unser Engagement in der Formel 1 nie in Frage gestellt." Dieter Zetsche

Auch eine Komplettübernahme des Teams steht derzeit nicht zur Debatte: "Wir sind in diesem Engagement außerordentlich zufrieden. Wir haben sehr, sehr starke, kompetente und engagierte Partner - die Gemeinsamkeit funktioniert. Wir sind der größte Shareholder. Insofern ist das eine Mercedes-Veranstaltung. McLaren ist weiß Gott keine Marke, mit der man sich verstecken müsste", teilte Zetsche abschließend mit.