• 28.03.2014 10:47

  • von Stefan Ziegler

Mercedes wähnt sich vor "einem der schwierigsten Rennen"

Mit der Bestzeit am Freitag und der Konkurrenz im Getriebe: Das Mercedes-Team rechnet nach dem Trainingsauftakt in Sepang mit einem engen Grand Prix

(Motorsport-Total.com) - Genau 100 Runden hat Mercedes beim Trainingsauftakt zum Großen Preis von Malaysia in Sepang zurückgelegt. Und das waren genug, um festzustellen: Der Silberpfeil W05 läuft auch auf der ersten permanenten Rennstrecke im Formel-1-Kalender sehr gut. Doch die Dominanz vom Saisonauftakt in Melbourne scheint dahin zu sein: Die Konkurrenz sitzt Mercedes in Sepang offenbar im Getriebe.

Mit 1:39.909 Minuten sicherte sich Nico Rosberg nach insgesamt 49 Runden zwar die Bestzeit des ersten Trainingstages, doch Kimi Räikkönen (Ferrari) war lediglich 0,035 Sekunden langsamer, Sebastian Vettel (Red Bull) folgte weitere 0,026 Sekunden dahinter. "Nur" auf Platz vier: Lewis Hamilton im zweiten Mercedes-Silberpfeil, der nach insgesamt 51 Runden in 1:40.051 Minuten abgewinkt wurde.

Dafür war Hamilton bei den Longrun-Simulationen der beste Mann des Tages: Mit viel Sprit an Bord brauchte er 1:43.5 Minuten für seine Umläufe auf der 5,5 Kilometer langen Strecke bei Kuala Lumpur. Doch erneut schienen die Verfolger näher dran zu sein als noch in Melbourne: Vettel fehlte im Schnitt eine halbe Sekunde, auch Daniil Kwjat (Toro Rosso) kam - überraschend - so nahe an Mercedes heran.

Noch läuft es nicht ganz rund bei Silber

Vielleicht, weil bei "Silber" doch nicht alles ganz rund lief, wie Rosberg andeutet: "Wir haben noch einige kleinere Schwierigkeiten und konnten den Tag nicht voll ausschöpfen." Alles in allem sei es aber auch ein schwieriger Freitag unter "verrückten Bedingungen" gewesen. "Bei diesen äußerst heißen Temperaturen ist es für jeden eine riesige Herausforderung, alles richtig zu machen", meint Rosberg.

"Die Autos waren am Limit und der Reifenabbau war heute höher als erwartet. Wir rutschen in diesem Jahr etwas mehr, was möglicherweise am geringeren Abtriebsniveau liegt", erklärt der Deutsche und fügt hinzu: "Die schnellsten Teams scheinen hier enger zusammenzuliegen als in Australien. Vor uns liegt in der Nacht zum Samstag also noch etwas Arbeit, um unsere Performance weiter zu verbessern."


Fotostrecke: Fahrer über Sepang: Hitzeschlacht

Hamilton zeigt sich indes schon "zufrieden mit den Fortschritten, die wir im Verlauf der beiden Trainings gemacht haben". Sein Auto, übrigens mit dem reparierten Melbourne-Motor ausgerüstet, fühle sich "gut" an. "Unser Hauptaugenmerk lag jedoch darauf, die Reifen besser zu verstehen und die richtige Balance für das Wochenende zu finden", hält der Formel-1-Weltmeister von 2008 fest.

Prognose für Qualifying und Rennen? Noch nicht!

Hamilton weiter: "Es gibt noch Bereiche, in denen wir uns steigern können. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns weiterhin auf unsere eigene Arbeit und lassen uns nicht davon ablenken, was die anderen Teams machen. Wir würden an diesem Wochenende, gerade beim Heimrennen von Petronas, sehr gern ein gutes Ergebnis einfahren, aber noch ist es unmöglich, Vorhersagen zu treffen."

Vor den Teams liege, so der britische Mercedes-Fahrer, sicherlich "eines der schwierigsten Rennen des Jahres. Und wir müssen nun sicherstellen, dass wir unsere Hausaufgaben erledigen und dass für uns alles zusammenpasst." Weshalb Mercedes-Sportchef Toto Wolff zunächst auch von einem "keineswegs einfachen Tag" spricht, wenngleich das Test-Programm "sorgfältig abgespult" worden sei.

Doch auch Wolff will am Freitagabend in Sepang noch nicht allzu viel in die Zeitentabelle hineinlesen: "Es ist schwierig, jetzt schon Aussagen über die Performance zu treffen. Wir werden heute Nacht hart weiter arbeiten und dann erfahren wir morgen, wenn es wirklich zählt, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen", meint er. Immerhin: Die Balance scheint zu stimmen, wie Teamchef Paddy Lowe erklärt.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Malaysia


"Die Fahrer haben von keinen größeren Schwierigkeiten berichtet. Wir hatten heute keine bedeutenden Probleme und konnten uns dadurch ganz der Performance und Ausdauer unseres Autos widmen", berichtet der Brite. Man habe das Auto mit unterschiedlichen Spritmengen und auf den beiden Reifenmischungen abgestimmt. "Dabei haben wir viele wichtige Informationen für das Rennen gesammelt."