Mercedes-Updates: Mehr Fahrbarkeit für Lewis Hamilton

Wie Mercedes den W14 während der Formel-1-Saison 2023 modifizieren will, um vor allem Lewis Hamilton ein besseres Fahrgefühl zu vermitteln

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton fühlt sich nicht wohl im Mercedes W14, nun reagiert das Team: Laut Technikchef James Allison entwickelt die Sternmarke bereits neue Teile, die das Fahrgefühl für Hamilton und George Russell verbessern, das Rennauto aber zugleich auch schneller machen sollen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton im Mercedes W14 beim Formel-1-Rennen in Australien 2023

Lewis Hamilton im Mercedes W14 beim Formel-1-Rennen in Australien 2023 Zoom

In einem Mercedes-Video sagt Allison: "Wir arbeiten so hart wie möglich, um im Windkanal mehr Abtrieb zu finden. Wir arbeiten auch so hart wie möglich im Designbüro, damit wir neue technische Teile ans Auto kriegen."

Als Ergebnis dieser Bemühungen sollen alsbald "andere Aufhängungskomponenten" am W14 verbaut werden. "Die dürften der grundlegenden Balance des Autos helfen und es mehr fahrbar machen. Damit die Fahrer das Vertrauen bekommen, wirklich ans Limit gehen zu können", erklärt Allison.

Je besser die Simulation, umso besser ...

Außerdem wolle Mercedes die bestehenden Simulationsprozesse überarbeiten, um die Vorbereitung auf die Rennwochenenden noch präziser zu gestalten. Es gelte, "das Auto schon gut eingestellt zu haben, noch bevor wir zu einem Grand Prix kommen", so Allison.

Die virtuellen Probefahrten im Simulator seien gerade für Rennwochenenden unter dem Sprintformat von entscheidender Bedeutung. Oder wie es Allison formuliert: "Sprintrennen belohnen vor allem die Teams, die mit einem ziemlich präzisen Set-up ankommen, mit dem man auch ins Qualifying gehen kann. Denn an einem solchen Wochenende nicht viel Zeit. Hoffentlich kriegen wir das gut umgesetzt und sind in ein paar Wochen in Baku gut in Form."


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Aber was heißt "gut in Form"? Sehen wir Mercedes in Baku auf dem Niveau von Bahrain oder Saudi-Arabien oder vielleicht auf dem Niveau von Australien, wo Russell in der ersten Startreihe stand und im Rennen ein Siegkandidat war?

Laut Allison ist Mercedes zuletzt zumindest "ein Stück vorangekommen". Von einem "großen Durchbruch" will er bei der Australien-Leistung bewusst nicht sprechen. Aber: "Wir haben Spitzenreiter Red Bull unter Druck gesetzt und bewegen uns jetzt allmählich auf dem Niveau von Ferrari und Aston Martin oder sind sogar um einen Hauch vorne."


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Deshalb sei sein Team "insgeheim zufrieden" mit den jüngsten Fortschritten, "dass wir das Auto verbessert haben, dass wir vermutlich die maximale Leistung, die aktuell drin ist, rausgeholt haben", meint Allison. "Die Freude darüber wird aber natürlich getrübt, weil [in Australien] nur ein Auto im Ziel war."

Und es müsse sich erst noch zeigen auf der Rennstrecke, ob die Melbourne-Form zum Trend wird oder nicht. "Das sehen wir in den kommenden Wochen auf den ganz unterschiedlichen Strecken, die dann auf dem Programm stehen", sagt Allison.

Keine Prognose zur Mercedes-Leistung in Baku

Er traue sich hier und jetzt keine konkrete Prognose zu. Es sei "schwierig zu sagen", wie Mercedes zum Beispiel auf dem Stadtkurs in Baku zurechtkomme. "Die Strecken sind ganz anders", erklärt Allison. "In Melbourne ist es vor allem eine Sache der Vorderachse, in Baku geht es vermutlich eher um die Hinterachse."

"Die Umstände sind also ganz andere. Und ob es uns gelingt, auch in Baku eine gute Leistung abzurufen, das erfahren wir wahrscheinlich erst, wenn wir dort sind und fahren."