• 18.06.2014 17:19

  • von Roman Wittemeier

Mercedes: Sindelfingen bekämpft die Bakterien

Bakterien als Problem im Kühlkreislauf: Wie das Mercedes-Werk in Sindelfingen die Sorgen des Formel-1-Teams vertreiben konnte

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat seit dem Start in die neue Saison eindeutig das beste Paket auf der Rennstrecke. In den ersten sechs Rennen des Jahres gab es fünf Doppelerfolge, erst beim vergangenen Grand Prix in Kanada siegte mal die Konkurrenz. "Es geht um die Integration des Antriebs ins Auto. Unsere Kühler sind schmaler, daher sind wir aerodynamisch effizienter", stellt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die Vorzüge des Autos in der 'Sportwoche' dar.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Die Vorteile des Mercedes W05 liegen auch in den schlanken Seitenkästen Zoom

Die Motorenabteilung in Brixworth hat auf dem Weg in die neue Turboära der Formel 1 gute Arbeit geleistet. Ganz ohne Stolpersteine überstand man den Weg an die Spitze allerdings nicht. "Wir hatten ein Problem mit der Kühlung", schildert Wolff. "Wir arbeiten da mit einer ganz speziellen Technologie und hatten ein unheimlich schwieriges Problem, das wir nicht lösen konnten. Unsere Kühlung war mit einer Art Bakterium kontaminiert, das immer wieder aufgetaucht ist und die Kühlung verstopft hat."

"Die gescheitesten Köpfe haben sich mit dem Thema rauf- und runterbeschäftigt. Dann haben wir das Problem nach Stuttgart gespielt. Und die Kollegen im Konzern haben zum Erstaunen unserer Engländer gesagt: Klar kennen wir das Problem, das haben wir schon vor Jahren identifiziert und gelöst", erklärt Wolff das Zusammenspiel zwischen Rennteam und Serienentwicklung. "Und siehe da: Das Problem ist auch bei uns nie mehr aufgetaucht."

"Das war auch wichtig für das Formel-1-Team, um zu erkennen: Hallo, da gibt es eine Entwicklungsabteilung in Sindelfingen, die ist auf Zack, das müssen wir nutzen. Und dieser Gedanke, das man einander unterstützt, der war vorher überhaupt nicht da", erklärt der Österreicher vor dem Grand Prix in Spielberg. "Gleichzeitig hat das Werk gesagt: Hochinteressante Technik, die ihr da habt - das können wir in der nächsten Generation S-Klasse verwenden."