Mercedes: Siegfähig immer dann, wenn es kühl ist?

George Russell über die Frage, wie sehr die Mercedes-Erfolge in der Formel-1-Saison 2024 von den Umgebungstemperaturen abhängig sind

(Motorsport-Total.com) - Ist der Mercedes W15 wetterfühlig? George Russell findet es zumindest "seltsam", dass sein Formel-1-Auto bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich gut funktioniert - und besser wird, sobald es nicht ganz so heiß ist.

Titel-Bild zur News: George Russell im Mercedes W15 in der Boxeneinfahrt in Spa 2024

George Russell im Mercedes W15 in der Boxeneinfahrt in Spa 2024 Zoom

Sein Sieg auf der Strecke in Spa-Francorchamps (den er später aufgrund einer Disqualifikation wieder verlor) bei knapp über 20 Grad Celsius brachte Russell nämlich ins Grübeln: "Ich muss mir das wirklich nochmal anschauen."

"Denn in Österreich und in Spanien fehlte uns ein wenig die Pace. Damals hatten wir keine Antwort darauf. Als wir dann in Kanada und England außergewöhnlich schnell waren, hatten wir ein paar Ideen, warum das so war - aber nicht für die komplette Tragweite."

Nun meint Russell, es gäbe eine "gewisse Korrelation zur Temperatur", weil es zum Beispiel in Spa "nicht so warm wie anderswo" gewesen sei. "Es gab auch eine leichte Bewölkung", sagt Russell über das Wetter am Renntag. Das lasse auf einen "Trend" schließen, der weiter anhalte.

Die Wetterdaten der genannten Grands Prix scheinen Russells These zu stützen: In Kanada blieben die Temperaturen knapp unter 20 Grad Celsius, in England war es sogar nochmals leicht kühler. Mit 24 beziehungsweise 30 Grad lagen in Spanien und Österreich in der Tat deutlich heißere Bedingungen vor.

Russell: Die Entwicklungsrichtung stimmt bei Mercedes

Und auf einmal spielt Mercedes wieder ganz vorne mit. Das stimmt Russell ausdrücklich zuversichtlich: "Es liegen ein paar schwierige Jahre hinter uns. Wir haben versucht, das Auto wieder so in Form zu kriegen, dass es konstant um Siege kämpfen kann. Und jetzt bin ich unheimlich motiviert für die zweite Hälfte der Saison, denn unterm Strich legen wir jetzt die Grundlagen für 2025."


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Es gäbe mit Blick auf die direkte Konkurrenz von Red Bull, McLaren und Ferrari "keinen Grund", weshalb Mercedes im weiteren Saisonverlauf nicht erneut die Chance haben sollte, um vordere Positionen zu kämpfen. "Denn wenn die Saison in Kanada begonnen hätte, dann würde die Gesamtwertung jetzt ganz anders aussehen", meint Russell.

Seit dem Kanada-Grand-Prix hat Mercedes 170 Punkte erzielt, Red Bull 132 und Ferrari 93. Einzig McLaren war mit 182 Punkten im genannten Zeitraum noch erfolgreicher als die Sternmarke.

Das wertet Russell als "guten" Fortschritt für sein Team und positiv für die Zukunft. "Wir wollen unbedingt zurück an die Spitze, genau wie McLaren oder Ferrari. Aber einfach wird das nicht", sagt Russell. "Ich hoffe nur, wir haben 2025 eine Chance, dass wir kämpfen können."