Mercedes-Piloten sehen "kleinen Schritt" voran
Michael Schumacher und Nico Rosberg verfolgen die Taktik der kleinen Schritte: Der passende Rennspeed muss erst noch gefunden werden
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher konnte mit seiner Freitagsbestzeit in Schanghai erneut ein Zeichen setzen. Mercedes ist grundsätzlich besser aufgestellt als im Vorjahr, aber man hat noch eine entscheidende Baustelle: Reifennutzung im Rennen. Dass der MGP W03 auf eine Runde pfeilschnell ist, deutete sich bereits in Australien und Malaysia an, aber es ist das Tempo über längere Distanzen, das nach wie vor Sorgen bereitet.

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Michael Schumacher war schnellster Mann am Freitag in Schanghai
"Auf eine Runde gesehen waren wir nie schlecht, daher ist die Bestzeit am Freitag jetzt auch nicht sonderlich überraschend. Wichtiger ist, wie wir auf die Distanz aussehen", sagt Schumacher nach den Freitagssessions. "Die Basis ist jetzt besser. Das Handling des Autos ist angenehmer als in der Vergangenheit. Die Balance ist akzeptabel. Wir müssen aber mal schauen, wie unsere Longruns im Vergleich zu denen der Konkurrenz aussehen."
Schumacher spulte am Freitag mehrere Longruns auf den zwei unterschiedlichen Reifenmischungen ab. Das Gefühl sei okay, sagt er, allerdings wird erst am Abend bei der Tiefenanalyse der Rundenzeiten deutlich, wie man im Vergleich zu Konkurrenz aufgestellt ist. "Im Qualifying können wir bestimmt wieder vorne mitmischen, aber im Renntrimm sah es heute immer noch etwas problematisch aus", sagt Nico Rosberg. "Ein bisschen besser zwar, aber es reicht halt noch nicht."
Der gebürtige Wiesbadener probierte am Freitag einen anderen Weg als Schumacher aus. Er fuhr unter anderem mit größerer Bodenfreiheit, um ein Aufsetzen des Unterbodens und Verbremser zu vermeiden. "Reifenabrieb ist auch hier wieder ein Thema. Ganz besonders an der Front, was wir bisher noch nicht so hatten. Aber es war auch kühl. Wenn es kalt ist, dann macht man die Vorderreifen schneller mal kaputt. Das kann sich bei wärmeren Temperaturen wieder ändern. Man muss vorhersehen, wie es wird."
"Wir haben heute wieder viel gelernt, haben am Auto einiges anders gemacht", sagt Rosberg, der sich in Geduld übt. "Es braucht seine Zeit. Wir können jetzt nicht plötzlich einen riesigen Sprung machen und hier das Rennen gewinnen. Es wird wohl noch einige Wochen dauern." Man müsse sich vorsichtig an das Optimum herantasten. "Wir machen viele kleine Schritte. Es ist wichtig, dass wir uns nicht verlaufen", so die Aussage des Mercedes-Piloten.

