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Brawn: "Müssen den perfekten Mittelweg finden"
Mercedes-Teamchef Ross Brawn freut sich über die starke Form von Michael Schumacher: Bestzeit am Freitag in China - Viel Arbeit am Rennsetup
(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat sich am Freitag in Schanghai bestens in Szene gesetzt. Michael Schumacher konnte am Freitag in 1:35.973 Minuten die schnelle Rundenzeit des Tages markieren und somit erneut das gute Potenzial des neuen MGP W03 andeuten. "Mit wenig Benzin an Bord waren wir ziemlich gut. Man konnte sehen, dass Michael in guter Form ist", sagt Teamchef Ross Brawn dem Sender 'Sky Sport F1'.

© xpbimages.com
Michael Schumacher fuhr sich in den Trainings am Freitag ganz nach vorne
"Es ist schön, ihn so stark zu sehen. Ihn jetzt aber generell vor Nico zu sehen, so etwas kann man nicht machen. Es waren erst zwei Rennwochenenden", lacht Brawn. Schumacher konnte seinen Teamkollegen am Freitag um 0,644 Sekunden distanzieren, allerdings lag dies offenbar an unterschiedlichen Trainingsprogrammen. Schumacher fuhr mehr im Qualifyingtrimm, Rosberg mit mehr Bodenfreiheit und offenbar mit mehr Treibstoff an Bord.
"Wir haben viel am vollgetankten Auto gearbeitet, denn darin lag in den vergangenen Rennen eindeutig unsere Schwäche. Es sah heute ganz okay aus", sagt Brawn nach den ersten beiden Sessions ind China. "Allerdings wissen wir nicht, wie vollgetankt die Autos der Konkurrenz waren. Erst einmal war es aber okay." Im Zentrum der Erprobungen stehen die Reifen, die Mercedes in den vergangenen Rennen nicht perfekt zu nutzen wusste.
"Wir hatten bislang immer Probleme, die Reifentemperaturen auf die Distanz im optimalen Fenster zu halten. Die aktuellen Pneus reagieren auf so etwas sehr sensibel", sagt der Mercedes-Teamchef. "In Melbourne wurden unsere Reifen zu heiß, in Melbourne waren sie zu kalt - man muss da den perfekten Mittelweg finden. Das ist uns in den vergangenen Rennen nicht gelungen. Es geht ums Setup, um nichts anderes. Der Druck bestimmt unter anderem darüber, wie sich die Lasten im Reifen verteilen. Der passende Reifendruck ist immer wichtig", schildert Brawn.
Viele Piloten kämpften auf der langen Gegengeraden von Schanghai mit den Bodenwellen. In der anschließenden Bremszone gab es oft stehende Vorderräder. Nicht so am Mercedes. "Nico hatte solche Probleme in den vergangenen Qualifyings. Wir haben am Auto gearbeitet, um diese Probleme etwas zu minimieren", sagt Brawn. "Man versucht immer, die Bodenfreiheit so gering wie möglich zu halten. Am Ende der langen Geraden setzt das Auto leicht auf. Es gibt direkt vor der Bremszone eine Bodenwelle. Dort blockieren die Vorderräder dann schnell mal."
Die Tagesbestzeit am Freitag hat wieder einmal unterstrichen, dass Mercedes ein schnelles Paket zur Verfügung hat, das nun noch in den optimalen Renntrimm gebracht werden muss. Für das Qualifying stehen die Chancen gut. "Viele Punkte holen, das ist unser Ziel", meint der britische Teamchef. "Bisher haben wir nur einen einzigen Zähler geholt. Unser Team ist besser und unser Auto auch. Es wird Zeit, dass wir eine ordentliche Zahl an Punkten holen."

