Mercedes: Love is in the air

Mercedes-Antriebschef Andrew Cowell spricht über die schwierige Geburt des neuen Aggregats und gibt eine Liebeserklärung ab

(Motorsport-Total.com) - "Als ich sie das erste Mal in der Hand gehalten habe, war das ein erhebender Moment", schildert Andy Cowell die Geburt des Mercedes PU106A Hybrid im Gespräch mit 'Auto Bild motorsport' (hier abonnieren!). "Genauso, als die Kolben, die Nocken- und Kurbelwelle sowie der Turbo zusammengebaut und der Motor das erste Mal angefeuert wurde", erzählt der Antriebschef der Silberpfeile weiter und fügt hinzu: "Da wussten wir alle: Er ist am Leben!"

Blickt man auf die WM-Wertung, ist Mercedes ein toller Wurf gelungen. Der Brite berichtet, dass man mit extrem hohen Erwartungen nach Melbourne zum ersten Rennen der Saison gefahren sei. "Hunderttausende Stunden voller Gedanken mussten sich das erste Mal beweisen. Als ich auf dem Podium stand, war das eine Anerkennung für die harte Arbeit aller meiner Kollegen."

Auf dem Podium durfte Mercedes in den ersten drei Saisonrennen oft stehen. In Australien siegte Nico Rosberg, in Malaysia und Bahrain gab es jeweils einen Doppelsieg mit Lewis Hamilton an der Spitze. Doch warum ist der Mercedes so stark? "Der Austausch mit der Entwicklungsabteilung in Stuttgart und die enge Zusammenarbeit mit der Chassisfabrik in Brixworth sind die Schlüsselfaktoren für unseren Erfolg", erklärt Cowell die Resultate.

Man habe alle wichtigen Teile selbst hergestellt, meint der Verantwortliche für den Antrieb. Damit spricht er den Vorteil der Werksteams Ferrari und Mercedes an. Dies ist wiederum auch ein Faktor, der Red Bull Sorgen bereitet, da das Team in Milton Keynes von Motorenlieferant Renault durch den Ärmelkanal getrennt ist.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Bahrain


Trotz erster Ergebnisse war es keineswegs ein Kinderspiel für Mercedes. Denn die Vorbereitung und Entwicklung war sehr entbehrungsreich: "Wir haben Blut und Wasser geschwitzt, um alle Zeitpläne und Ziele einzuhalten. Und wir mussten auch Rückschläge verkraften", erläutert Cowell. 90 Prozent der Entwicklung hätte Mercedes Sorgen bereitet. Erst die letzten zehn Prozent würden den Erfolg ausmachen.

Cowell ist sehr stolz auf sein "Baby" und gibt eine Liebeserklärung an sein Meisterwerk ab: "So, wie der Antriebsstrang jetzt arbeitet, lieben wir ihn. Ich hoffe aber auch, dass unsere Konkurrenz sie weiter als Monster betrachtet."

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