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  • 26.10.2009 11:31

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Mercedes: Höhere Kosten trotz Homologierung

Die Ausgaben von Mercedes für das Formel-1-Motorenprogramm stiegen 2008 um 22 Prozent - Einnahmen durch die beiden Kundenteams gestiegen

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat für sein Formel-1-Programm im Jahr 2008 um 22 Prozent mehr ausgegeben als 2007. Insgesamt wurden 100,9 Millionen Euro investiert, um den Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Saison 2009 zu legen, was bekanntlich nicht gelungen ist. Mercedes besitzt 40 Prozent an McLaren und lässt seine Motoren bei HighPerformanceEngines (HPE) in Brixworth entwickeln und produzieren. HPE ist eine Tochtergesellschaft der Daimler AG.

Titel-Bild zur News: Mercedes-V8-Motor von 2008

Bilanzen beweise: Die Formel 1 ist für Mercedes weiterhin kein billiges Pflaster...

Der Kostenanstieg kommt überraschend, weil die Weiterentwicklung der Motoren seit Jahren "eingefroren" ist. Zweitens begründet Mercedes das größer gewordene Budget mit der Hybridtechnologie KERS, die zwar im ersten Jahr immerhin bei zwei Siegen von Lewis Hamilton im Auto war, aber insgesamt nicht alle erhofften Ziele erreichte und daher für 2010 wieder abgeschafft wurde, wenn auch nur auf freiwilliger Basis durch die Teamvereinigung FOTA und nicht durch die FIA selbst.#w1#

Mit 55,4 Millionen Euro wurde am meisten in Forschung und Entwicklung investiert. Der zweitgrößte Ausgabenposten war das Personal. Während die Automobilindustrie insgesamt Mitarbeiter abbaute, holte HPE 14 neue Leute an Bord und stockte somit auf 439 Gehaltsempfänger auf. Insgesamt wurden an die Belegschaft 25,8 Millionen Euro überwiesen. Der Topverdiener, wahrscheinlich Ola Källenius, kassierte 660.000 Euro, also um 44 Prozent mehr als 2007.

Den beiden Kundenteams Brawn und Force India stellte Mercedes für eine Leasinggebühr von ungefähr 8,6 Millionen Euro V8-Motoren zur Verfügung. Die beiden Teams verfügen über kein Mercedes-Branding. Finanziert wird HPE von der Daimler AG - 2008 kamen über diesen Kanal insgesamt 32 Millionen Euro von Stuttgart nach Brixworth. Dass dieses Ausgabenniveau auch künftig gerechtfertigt werden kann, schätzen Branchenkenner als unwahrscheinlich ein.