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  • 20.05.2015 20:56

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Mercedes, Ferrari und Co.: Hülkenberg glaubt an seine Chance

Den Kampf um ein siegfähiges Auto gibt der Force-India-Pilot trotz "etwas Enttäuschung" nicht verloren und betont, weiterhin voll motiviert zu sein

(Motorsport-Total.com) - Wer sich im Formel-1-Paddock über Nico Hülkenberg schlaumacht, der bekommt immer wieder eine Aussage zu hören: Der beste Fahrer, der nicht in einem Spitzenauto sitzt. Das große Problem ist, dass diese These seit mehreren Jahren firmiert, sich an der Situation des mittlerweile 27-jährigen Emmerichers aber nichts ändert. "So ist eben die Formel 1", pustet Hülkenberg im Vorfeld des Monaco-Grand-Prix durch. Schließlich sind die Aussichten für die Saison 2016 einmal mehr trübe.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Krise bei Force India: Nico Hülkenberg steuert derzeit nicht durch sonnige Zeiten Zoom

Erstens kann er sich im schwächelnden Force India nicht in Szene setzen, zweitens sind die meisten begehrten Cockpits auf absehbare Zeit bezogen. Umso bitterer, dass vor drei respektive zwei Jahren Chancen bei Ferrari verstrichen. Erst, weil Felipe Massa eine Bewährung erhielt. Dann, weil der Scuderia-Weltmeister Kimi Räikkönen auf den Plan trat - nachdem Hülkenberg Verhandlungen mit dem damaligen Teamchef Stefano Domenicali geführt und vom Coup geträumt hatte.

Heute weiß der Mann, der in der Königsklasse bereits dreimal das Team wechselte: "Es geht um gutes Timing. Auf dem Markt sind viele fähige Fahrer." Und viele Piloten, die einen gut gefüllten Geldbeutel mitbringen, was insbesondere bei den kleineren Mannschaften ein gutes Argument ist. "Ich würde gerne glauben, dass es noch eine Möglichkeit für mich gibt", meint Hülkenberg. Es schwingt etwas Bedauern in seiner Stimme mit: "Ich wäre gerne in einem Auto, das mich in die Lage versetzt, um den Titel zu kämpfen. Da schwingt natürlich etwas Enttäuschung mit."

Trotzdem: Hülkenberg schaut lieber voraus als zurück. "Wenn man sich beklagt, hilft das nicht. Man muss arbeiten und weitermachen." Mit seinem Parallelengagement in der Langstrecken-WM (WEC) im Porsche-Werksprojekt hat er sich die Aussicht auf eine veritable Alternative geschaffen, doch so schnell legt er die Formel 1 nicht zu den Akten. "Motivation ist da", erklärt Hülkenberg. "Irgendwann wird sich bei mir wahrscheinlich ein Gefühl einstellen: Jetzt habe ich es so lange probiert, es hat nicht funktioniert, jetzt habe ich genug. Dieses Gefühl habe ich noch nicht."