• 28.10.2008 11:51

  • von Pete Fink

Mercedes: Erst McLaren, dann Aston Martin?

Die Gerüchte um eine Allianz zwischen Mercedes-Benz und Aston Martin sind wieder aufgeflammt - erst Übernahme von McLaren, dann ein neuer Partner?

(Motorsport-Total.com) - Die Finanzkrise schüttelt auch die Welt der Automobilhersteller ordentlich durcheinander. In den USA hören die Gerüchte um eine Fusion der beiden angeschlagenen Konzerne General Motors und Chrysler nicht auf, die 'USA Today' ging sogar soweit, dass es geplant sei, einen Merger noch vor den US-Wahlen am 4. November durchdrücken zu wollen.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Stern

Gerüchte um Aston Martin: Steht bei Mercedes-Benz bald eine Heirat ins Haus?

Der Grund für die Eile: Der stark defizitäre GM-Konzern verbrennt nach Angaben der 'New York Times' derzeit etwa eine Milliarde US-Dollar pro Monat. Durch eine Fusion mit Chrysler würde GM wieder an Toyota vorbeiziehen können und damit zum weltweit größten Autobauer werden.#w1#

Für Chrysler wäre diese Situation nichts Neues, schließlich waren die Amerikaner fast ein Jahrzehnt lang mit der Daimler AG liiert. Mercedes-Benz wiederum werden bereits seit dem Frühjahr 2008 Annäherungsversuche in Richtung Aston Martin unterstellt, die nun erneut aufgeflackert sind.

Denn nach einem Bericht des britischen 'Car Magazine' soll ein 300-Millionen-Euro schweres Projekt mit dem Codenamen "Romeo und Julia" aufgesetzt worden sein, das zwischen Mercedes Benz und Aston Martin in einer weitreichenden strategischen Allianz enden könnte.

Für Whitmarsh nur Spekulationen

Dies wiederum hätte pikante Konsequenzen für die Zusammenarbeit zwischen Mercedes und McLaren, denn das Magazin zitiert einen nicht näher genannten Daimler-Vertreter mit den Worten: "Unsere Vereinbarung mit McLaren wird nicht auf ewig halten."

Martin Whitmarsh (Geschäftsführer)

Für Martin Whitmarsh sind die aktuellen Gerüchte derzeit nur Spekulation Zoom

Seine Begründung: "Es wird keinen Ersatz für den SLR geben und sobald der Preis in Ordnung ist, wollen wir das Formel-1-Geschäft übernehmen." Dieses öffne Mercedes "alle Möglichkeiten für einen neuen Partner mit einem starken Know-How."

Die aktuellen Besitzverhältnisse in der McLaren-Gruppe sind bekannt: Mercedes-Benz besitzt 40 Prozent der Anteile, das Königreich Bahrain 30, und McLaren-Chef Ron Dennis sowie die TAG-Gruppe von Mansour Ojjeh halten jeweils 15 Prozent.

Bei McLaren ist man sich über die Absichten von Mercedes im Klaren: "Wir wären überrascht und gleichzeitig auch enttäuscht, wenn unsere Besitzer nicht daran interessiert wären, ihre Anteile aufzustocken", erklärte McLaren-Mercedes Geschäftsführer Martin Whitmarsh gegenüber 'Racing-Live'. "Doch die jüngsten Spekulationen sind genau das, was sie sind: Spekulationen. Es gibt nichts zu berichten."