Mercedes: Arbeitsmoral trotz schlechter Saison "überhaupt nicht verändert"

Auch wenn Mercedes in dieser Saison nicht an der Spitze mitfährt, lässt laut Mike Elliott niemand den Kopf hängen - Stattdessen sei die Motivation größer denn je

(Motorsport-Total.com) - Nach den Schwierigkeiten in der aktuellen Formel-1-Saison setzt Mercedes alles daran, die Probleme für die nächste Saison auszubügeln, um wieder ganz vorne mitkämpfen zu können. Man konzentrierte sich früh auf die Entwicklung für 2023, weshalb das neue Auto "schon sehr weit" sei, wie Mike Elliott verrät.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, George Russell

Lewis Hamilton und George Russell wissen, die Motivation hochzuhalten Zoom

Allerdings gibt der Mercedes-Technikchef zu: "Es ist ziemlich schwierig, vorherzusagen, wie viel Rundenzeit man finden muss. Ich denke, es gab in diesem Jahr Rennen, bei denen wir sehr nah dran waren. Tatsächlich war unsere Performance bei einer Reihe von Rennen ziemlich anständig, bei anderen waren wir weit weg."

"Wir haben versucht, das zu verstehen, und ich glaube, wir verstehen das jetzt. Wir wissen, was wir richtigstellen müssen. Ich werde natürlich keine Zahl nennen, weil das zu viel verraten würde, aber ich denke, was wir finden müssen, liegt im Rahmen des Möglichen."

Team stimmt sich auf "harten Winter" ein

Elliott weiß, dass dem Team ein "harter Winter" bevorsteht. "Aber hoffentlich können wir uns wieder in eine Position bringen, in der wir ganz vorne mitkämpfen können."

An einer Sache werde es jedenfalls nicht scheitern, betont der Technikchef: der Arbeitsmoral. Denn was von außen oft nicht gesehen wird, ist, was die Fahrer auch hinter den Kulissen leisten. "Unsere Fahrer waren dieses Jahr brillant. Wir haben ihnen nicht das Auto gegeben, das sie zum Kämpfen brauchen", weiß Elliott.

"Besonders für Lewis, den siebenfachen Weltmeister, war es hart, nicht in dieser Position zu sein, jedes Wochenende Rennen zu gewinnen und um den Titel zu kämpfen." Trotzdem sei es er, der das Team antreibt. "Er gibt uns wirklich gutes Feedback und arbeitet hart."


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Hamilton tritt als Führungsperson auf

"Seine Arbeitsmoral hat sich in diesem Jahr überhaupt nicht verändert. Er ist bis in die späten Abendstunden hier, arbeitet mit uns und versucht, das Beste aus dem Auto herauszuholen. Das ist eine Ermutigung für alle anderen im Team, wenn man sieht, welchen Einsatz er leistet", lobt er den Mercedes-Piloten.

"Lewis hat auch vor fast zwei Wochen mit dem Werk gesprochen. Er stand auf und sprach zu ihnen, und er war brillant. Ich denke, von einer Persönlichkeit wie Lewis erwartet man, dass er das Team richtig anführt und ihm Energie gibt. Meiner Ansicht nach ist es das, was wir vor dem schwierigen Winter brauchen."

Nicht minder engagiert sei Hamiltons Teamkollege George Russell, der erst in dieser Saison zu Mercedes kam. "Es war wirklich schön zu sehen, wie er sich entwickelt hat", sagt Elliott.

"Wenn man sich mit einem siebenmaligen Weltmeister an einen Tisch setzt und seine Ansichten einbringt, muss es am Anfang schwierig sein. Aber ich denke, George hat eine große Rolle im Team gespielt und er macht einen wirklich guten Job", lobt er auch ihn.


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Wieder zu siegen, ist der größte Ansporn

Russell selbst bezeichnet die Moral im Team als "ziemlich gut, wenn man bedenkt, wie erfolgreich das Team war und wie wenig es im Moment ist". Das sei aber auch Teil der Motivation. "Denn sie sind nicht zufrieden damit, wo wir im Moment stehen, und wollen natürlich wieder in die Erfolgsspur zurückkehren."

Und Hamilton ergänzt: "Wir müssen immer daran denken, dass dies ein Team ist, in dem Leute arbeiten, die seit über 20 Jahren hier sind und acht Titel geholt haben, seit ich hier bin, und noch mehr davor. Sie wissen, wie man ein Auto baut, das um die WM kämpft."

"Für mich geht es nur darum, sie so gut wie möglich zu unterstützen. Natürlich muss ich versuchen, alle weiter anzuspornen und dafür zu sorgen, dass wir nichts unversucht lassen, damit wir im nächsten Jahr um die Positionen kämpfen können, die uns zustehen."