• 12.03.2003 17:41

  • von Marco Helgert

McNishs Wochenende in Australien

Allan McNish, 2002 noch in Diensten von Toyota, gibt einen Einblick in seine Arbeit als Testfahrer für Renault

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Allan McNish nur als Testfahrer bei Renault angestellt ist, so heißt dies nicht, dass er ein ruhiges Wochenende hatte. Auf jeden Fall aber hatte er die Möglichkeit, die Konkurrenz auf Tritt und Schritt zu beobachten. Dass am Ende mit David Coulthard ein schottischer Landsmann in Australien gewann, war ein schöner Abschluss seines ersten Rennwochenendes als Testfahrer.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish ist ein wichiger Bestandteil der Freitagstests von Renault

Doch vor der Ankunft in Melbourne stand eine Zwischenlandung in Hong Kong auf dem Plan, wo er 1989 im Formel-3-Einladungsrennen fuhr, welches David Brabham gewann. "Abgesehen vom neuen Flughafen und ein paar neuen Gebäuden, hat sich gar nicht so viel verändert", so McNish auf seiner Internetseite.

In Melbourne angekommen kam er in den Genuss der ersten Veränderung seines Arbeitsgebietes im Vergleich zum Vorjahr, als er noch als Stammpilot für Toyota an den Start ging: "Der Freitag war immer ein gemütlicher Start in das Wochenende", so der Schotte. "Um 10 Uhr war ein Meeting, um 11 Uhr war man erstmals auf der Strecke; so ging das dann weiter."

"Ich fühlte mich recht früh recht einsam"

"Nun stehe ich um 6 Uhr auf, das Meeting ist um 7:30 Uhr und um 8:30 bin ich für zwei Stunden auf der Strecke. Danach ist mein Wochenende eigentlich schon vorbei, und ich fühlte mich recht früh recht einsam", fuhr McNish fort. Dann gewährte der Schotte ein paar tiefere Einblicke in seinen Testalltag von Melbourne.

Da sich Renault dem "Heathrow Agreement" angeschlossen hat, und damit am Freitag vor einem Rennen testen darf, dafür aber die Testtage während der Saison limitiert, "müssen wird wirklich die Zeit auf der Strecke maximieren.", so McNish. "Meine Aufgabe war die Reifen auszusortieren. Ich fuhr Longruns und habe immerhin 46 Runden abgespult, was fast einer Renndistanz gleichkommt."

Doch auch wenn er danach nicht mehr zum Fahren kam, war seine Arbeit noch nicht beendet: "Nach dem Test hatten wir ein technisches Meeting und dann habe ich mir den Rest des Wochenendes angeschaut und dem Team hier und da einen Tipp gegeben, wenn ich es für nützlich erachtete", fuhr 33-Jährige fort. "Als Ersatzfahrer muss ich immer 100-prozentig dabei sein, weil ich gezwungen sein könnte, auch am Samstag noch einzuspringen."

"Es war ein aufregendes Rennen"

Besonders beobachtet hat der letztjährige Toyota-Fahrer seine Kollegen auf der Strecke, und wie die Teams mit den neuen Regeln umgegangen sind. Gerade das neue Format der Qualifikation brachte für ihn am Freitag einige interessante Ergebnisse: "Es war einfach Fahrer zu unterscheiden, die Erfahrung hatten, die sich nicht recht wohl im Auto fühlten oder nicht in Form waren."

"Michael (Schumacher) war sehr konservativ unterwegs und hat sich tunlichst von den Kerbs ferngehalten, Rubens dagegen hat einfach alles gegeben, während die BAR, wie viele andere auch, ihre Runden gleich in der ersten Kurve zerstört haben", fuhr McNish fort.

Auch das spannende Rennen konnte er als Zuschauer in der Box verfolgen: "Der Regen und die neuen Regeln haben das Rennen aufregend gemacht. Aber wie immer man es auch sieht, es war ein aufregendes Rennen mit viel Überholmanövern bis zum Schluss", schloss der Schotte ab. Allan McNish bereitet sich nun in Thailand auf das Klima in Malaysia vor, ehe er nach Sepang zum nächsten Grand Prix aufbricht, wo am Freitag wieder seine Dienste gebraucht werden.