McNish überlegt Teilnahme am Indy 500

Weil er ein Statistendasein in der Formel 1 als nicht attraktiv empfindet, wägt Allan McNish für 2004 andere Möglichkeiten ab

(Motorsport-Total.com) - Während im Transferkarussell für kommende Saison noch längst nicht alle Würfel gefallen zu sein scheinen, darf sich Renault-Testpilot Allan McNish nur noch geringe Hoffnungen machen, ein Renncockpit zu ergattern. Daher schließt der Schotte einen Wechsel in eine andere Kategorie inzwischen nicht mehr aus.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Liebäugelt mit dem Wechsel auf eine andere Bühne: Allan McNish

Schon vor seinem Engagement in der Königsklasse mit Toyota und jetzt Renault bestritt McNish mit großem Erfolg verschiedene Rennserien, gewann er doch unter anderem die prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans. Anstatt eines Statistendaseins in der Formel 1 möchte er daher nun zumindest in Betracht ziehen, anderswo wieder um Siege zu fahren ? beispielsweise in der amerikanischen Indy Racing League, was auch das Tor zum Indy 500 aufstoßen würde.

"Es war immer ein Ziel von mir, einmal die 500 Meilen von Indianapolis vor einer halben Million Fans zu bestreiten", erklärte der 33-Jährige, der letzten Winter schon einen IRL-Penske ausprobieren durfte. "Ich habe die 24 Stunden von Le Mans gewonnen, ich habe am Monaco-Grand-Prix teilgenommen und das Indy 500 ist die letzte große Bühne, auf der ich noch nicht aufgetreten bin. Gleichzeitig habe ich aber auch in der Formel 1 noch Rechnungen offen."

Aber: "Nur unter den richtigen Umständen" könnte er sich vorstellen, ein weiteres Jahr in der Königsklasse anzuhängen, was angesichts des Mangels an Top-Cockpits im Moment nicht sehr wahrscheinlich ist. Auch McNish selbst scheint damit nicht mehr zu rechnen: "Man kann da bleiben, nur um da zu bleiben, auch wenn man nicht konkurrenzfähig ist, aber ich fahre, weil ich gewinnen will, nicht, weil mir schnelles Autofahren Spaß macht. Ich würde lieber in einer anderen Serie gewinnen als nur wegen des Glamours in der Formel 1 zu bleiben."

Die Notlösung, aus Verzweiflung bei Minardi anzudocken, kommt für den ehemaligen Sportwagen-Weltmeister auch nicht mehr in Frage, wie er dem 'Daily Telegraph' versicherte: "Es wäre in dieser Phase meiner Karriere ein großes Risiko, zu Minardi zu gehen, weil die Möglichkeit besteht, dass ich von dort aus nicht mehr nach oben komme. Es besteht kein Sinn darin, hinten rumzugurken, nur damit ich sagen kann, ich fahre in der Formel 1."