• 27.10.2001 12:50

  • von Marcus Kollmann

McNish: Habe nie an meinem Speed gezweifelt

Der Toyota-Pilot spricht über seine Erwartungen für die erste F1-Saison und glaubt genauso gut wie Salo zu sein

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Allan McNish während der Testfahrten für Toyota in Suzuka vom Rennstall offiziell als zweiter Fahrer neben Mika Salo bestätigt wurde, hat der Schotte über seine Erwartungen und Gefühle bezüglich seiner ersten Saison in der Königsklasse gesprochen.

Titel-Bild zur News: Allan McNish (Toyota) während der Testfahrten

McNish findet, dass die Testfahrten insgesamt viel besser verliefen als man erwarten hatte können

So verriet McNish in einem Interview mit einem australischen Radiosender, dass er froh sei, dass durch die nun erfolgte offizielle Bestätigung seines Einsatzes in 2002 die Spekulationen ein Ende haben.

Da es aber für Toyota trotz einer intensiven Vorbereitung in diesem Jahr das erste Jahr in der Königsklasse sein wird, hält McNish seine Erwartungen bewusst klein.

"Für Toyota wird es die erste Saison sein und wir haben bislang nur mit einem Prototypen getestet. Im nächsten Jahr haben wir einen komplett neuen Boliden, welcher neben den Testfahrten entwickelt wird. Da wir mit dem neuen Auto noch nicht gefahren sind, kann man noch nicht sagen was wir erwarten dürfen", so McNishs Kommentar sinngemäß.

Standfestigkeit des Motors und Getriebes ermutigend für 2002
In Suzuka testete man zuletzt wieder hauptsächlich den Motor und die Elektronik; Komponenten, die in dem neuen von Gustav Brunner entworfenen Boliden 2002 eingesetzt werden, wohingegen das diesjährige Chassis eingemottet wird.

Wenngleich man bei Toyota auf Grund der bislang privaten Testfahrten nicht weiß wie stark die Konkurrenz sein wird, so ist das langfristige Ziel klar. Genauso wie der japanische Automobilkonzern in der Rallye-Weltmeisterschaft und dem Le Mans-Programm Erfolge feiern konnte, will man auf lange Sicht hin dies auch in der Formel 1 tun. Bislang, so sagt McNish, laufe alles nach Plan.

"Es ist ehrlich gesagt besser gelaufen, sowohl aus meiner als Sicht als auch aus der des Teams betrachtet, als wir das erwartet hatten. Unser Auto ist zuverlässig gewesen und der Motor und das Getriebe waren auch standfest. Diese beiden Dinge sind für gewöhnlich die Achilles-Ferse eines jeden neuen Formel-1-Programms. Aber die Formel 1 ist nicht nur so glamourös wie sie sich an den Rennwochenenden präsentiert, denn davor gilt es viele Hausaufgaben zu machen. Es ist auch ziemlich lange her, dass sich jemand der Herausforderung, ein komplettes Auto mit Motor und allem drumherum, gestellt hat. Wir haben auch die seit dieser Saison wieder legalen System wie die Traktionskontrolle entwickelt und die meisten dieser Dinge werden wir im neuen Boliden einsetzen."

McNish glaubt, dass er Salo in nichts nachsteht
McNish hatte sich eigentlich auf seine Begegnung mit Mika Häkkinen im kommenden Jahr gefreut, doch nach der Bekanntgabe, dass der Finne offiziell eine Pause einlegt, wird dieses Zusammentreffen in Melbourne auf der Rennstrecke ausfallen. 1988 waren der Schotte und der Finne in der Formel Opel Teamkollegen und dominierten später in anderen Rennserien.

Mit 31 Jahren wird McNish ohne Zweifel zu den älteren Piloten in der sich gerade verjüngenden Königsklasse gehören. Häkkinen, so glaubt er, wird nicht mehr in die Formel 1 zurückkehren. Mit seinem finnischen Teamkollegen Mika Salo wird er aber einen anderen erfahrenen Teamkollegen an der Seite haben, welcher auf Grund seiner Formel-1-Erfahrungen als gute Messlatte angesehen werden kann.

"Wir waren in diesem Jahr meist gleichschnell. Auf einigen Strecken war er schneller, auf anderen war ich es. Ich habe nie einen Zweifel bezüglich meines Speeds und meines Talents gehabt", gibt sich der Schotte selbstbewusst und hofft, dass das ausgeglichene Leistungsverhältnis bestehen bleiben wird.