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McLaren: Unter Rallye-Bedingungen schnell

McLarens Technikchef Paddy Lowe zeigt sich trotz wenig Grip mit der Performance seines Teams zufrieden, hält die Erkenntnisse aber nur bedingt für repräsentativ

(Motorsport-Total.com) - McLaren startete mit den Plätzen vier und fünf durch Lewis Hamilton und Jenson Button in das Grand-Prix-Wochenende in Austin, aber vor allem das Longrun-Tempo der britischen Truppe rang der Konkurrenz Respekt ab. Der neue Frontflügel stand im Fokus - er soll für mehr Abtrieb sorgen. Technikchef Paddy Lowe zieht "bis jetzt" ein positives Fazit. Man analysiere aber noch, "wie es im Detail aussieht".

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren rückt bei der Premiere in Austin mit einem neuen Frontflügel aus Zoom

Dass keine neongrüne FloViz-Farbe zum besseren Erkennen des Luftstroms auf dem Frontflügel sichtbar war, bedeutet nicht, dass man sich seiner Sache so sicher war und darauf verzichtete - laut dem Briten handelt es sich um einen Trugschluss. "Wir hatten etwas FloViz", überrascht er. "Sie ist aber nicht grün, sondern durchsichtig, daher ist es nicht so offensichtlich."

McLaren von wenig Grip überrascht

Bisher zeigt sich Lowe mit der Performance des Autos auf dem unbekannten Kurs in Austin zufrieden: "Das Auto scheint in Anbetracht der Umstände ziemlich stark zu sein. Wir wissen aber nicht, inwiefern sich ein verbesserter Grip auf die Konkurrenzfähigkeit auswirken wird." Damit spielt er auf das größte Problem am ersten Trainingstag an: Der neue Asphalt erwies sich als extrem staubig und bietet kaum Haftung, die kühlen Temperaturen und die harten Pirelli-Mischungen sorgten für eine wahre Rutschpartie.

"Selbst gegen Ende fuhr speziell Jenson wie bei einer Rallye." Paddy Lowe

"Der erste Eindruck war, dass die Strecke schockierend wenig Grip bietet", bestätigt er. "Wir werden aber erst sehen, ob es sich hierbei um den natürlichen Streckenbelag handelt. Selbst gegen Ende fuhr speziell Jenson wie bei einer Rallye. Es gab so wenig Grip. In den Kurven hatte das Auto sehr viel Übersteuern. Hoffentlich wird sich das etwas legen."

Prognosen kaum möglich

Mit mangelndem Grip hatte man nicht in dieser Vehemenz gerechnet. Lowe verweist auf die Pirelli-Daten: "Pirelli hat Messungen durchgeführt und sie uns zukommen lassen. Die signalisieren, dass der Belag in Hinblick auf die Rauheit den anderen neuen Strecken wie Südkorea, Indien oder so ähnelt. Im Moment scheint er sich aber anders zu verhalten."

Das war auch der Grund, warum die McLaren zunächst lange zuwarteten, obwohl die Piloten dadurch Zeit verschenkten, um das neue Layout zu erlernen. "Wir wollten natürlich nicht den Straßenkehrer spielen", sagt Lowe. Mit Prognosen für Qualifying und Rennen hält er sich zurück: "Ich würde sagen, dass es sehr schwierig ist, irgendetwas aus den Geschehnissen heute herauszulesen, denn die Strecke hat sich so stark und so schnell verändert, außerdem haben die Fahrer gleichzeitig die Strecke gelernt. Die Reifen gingen daher durch einen sehr unrealistischen Kreislauf."


Fotos: McLaren, Großer Preis der USA