• 30.05.2006 18:58

  • von Marco Helgert

McLaren und Toyota raus aus der Formel-1-Kommission?

Eine geplante Neustrukturierung der Formel-1-Kommission könnte McLaren, Toyota und vier weitere Teams unberücksichtigt lassen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 verändert sich und mit ihr die Strukturen innerhalb der FIA. Die Grundzüge bleiben dabei unangetastet, einige Veränderungen könnten jedoch für Unmut sorgen. Bis zum 30. Juni müssen die Regeln für die Formel 1 ab der Saison 2008 verabschiedet werden, erst am 5. Juli können sie dann vom Weltmotorsportrat der FIA abgesegnet werden.

Titel-Bild zur News: FIA-Präsident Max Mosley

Max Mosley möchte vor Fristablauf auch die Formel-1-Kommission ändern

Doch die FIA möchte schon für die Regelentstehung für 2008 jene Struktur in der Formel-1-Kommission haben, die auch später Bestand haben soll. Bisher sind in diesem Gremium, welches Vorschläge der Technischen und der neu eingerichteten Sportlichen Arbeitsgruppe absegnet und an den Weltrat weitergibt, alle Teams organisiert. Hinzukommen Vertreter der Rennveranstalter und der Sponsoren.#w1#

Da ausschließlich die Regeln für 2008 zur Debatte stehen, soll auch die Formel-1-Kommission für diese Fälle neu strukturiert werden. Ohne Veränderungen würde der Weltmotorsportrat erst nach der Regelfestlegung für 2008 auch den Aufbau der Kommission ändern können. Die neue Struktur soll noch am heutigen Dienstag in einer Fax-Abstimmung der Mitglieder des Weltmotorsportrats verabschiedet werden.

Neustruktierung mit nur sechs Teams

Dabei könnten in der "neuen" Formel-1-Kommission einige Teams auf der Strecke bleiben, diese könnten dann nicht mehr in diesem Gremium in den Entstehungsprozess der Regeln eingreifen. Grund ist, dass nunmehr nicht alle Formel-1-Teams einen Sitz erhalten sollen, sondern nur noch sechs der zwölf Teams.

"Wir müssen das nun per Fax machen, anstatt beim nächsten Treffen am 5. Juli", erklärte FIA-Präsident Max Mosley in Monaco gegenüber 'autosport.com'. "Jede Änderung der Sportlichen Regeln, die eine Änderung des Fahrzeugdesigns nach sich ziehen, muss bis zum 30. Juni getätigt werden." Die neue Aufteilung der Plätze soll nach Ländern erfolgen.

"Wir schlagen vor, dass es aus jedem Land ein Team gibt", fuhr er fort und begründete diesen Schritt auch damit, dass die FIA traditionsgemäß nach Ländern organisiert sei. Damit hat der Engländer sehr wohl recht, Widerworte könnte es dennoch geben, denn aus jedem Land mit einem Formel-1-Team soll das führende Team berücksichtigt werden.

Bleiben zwei Herstellerteams auf der Strecke?

Aufgesplittet auf die Länder würden Österreich (Red Bull Racing) - wobei Red Bull Racing noch mit britischer Lizenz antritt -, Russland (MF1 Racing), Deutschland (BMW Sauber F1 Team) und Frankreich (Renault) eigentlich keine Probleme haben, den Platz in der Kommission zu besetzen, da sie nur ein Formel-1-Team stellen. In Italien dürfte die Wahl auf Ferrari fallen, Toro Rosso bekäme keinen Sitz. Verbleiben noch Japan und Großbritannien.

Japan stellt mit Honda, Toyota und Super Aguri drei Formel-1-Teams, und Honda ist derzeit nicht nur erfolgreicher als Toyota, sondern hat auch eine längerer Formel-1-Tradition. Toyota dürfte damit nicht in der Formel-1-Kommission vertreten sein. Für Großbritannien soll Williams den Zuschlag erhalten, dies berichtet zumindest 'autosport.com'. Damit würde McLaren-Mercedes außen vor bleiben, Prodrive, ebenfalls aus Großbritannien, hätte ohnehin keine Chance auf den Sitz.

Da die Anzahl auf sechs Teams beschränkt werden soll, sieben Länder aber vertreten sind - so Red Bull Racing mit österreichischer Lizenz antritt -, muss ein weiteres Team auf einen Platz verzichten. Hier soll es MF1 Racing treffen. Mit McLaren und Toyota würden aber zwei große Teams nicht vertreten sein, die zudem noch Herstellerteams sind. Damit sind Diskussionen fast vorprogrammiert.