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  • 29.02.2016 14:32

  • von Ian Parkes (Haymarket)

McLaren: Trotz Fortschritten noch auf Performance-Suche

Honda macht vor allem bei der Energierückgewinnung Fortschritte, doch der Rückstand ist weiterhin groß - Bei McLaren spricht niemand von Siegen

(Motorsport-Total.com) - Der erste Wintertest der Formel 1 hat gezeigt, dass bei McLaren weiterhin die ultimative Performance fehlt, obwohl Honda beim Antrieb Fortschritte gelungen sind. Zunächst startete das britische Team positiv in den Testwinter. An den ersten zweieinhalb Tagen wurden 248 Runden absolviert. Aber dann folgten an den verbleibenden eineinhalb Tagen nur noch neun Runden. Am Mittwoch war für Jenson Button der Tag wegen eines Hydrauliklecks vorzeitig beendet. Fernando Alonso kam am Donnerstag kaum zum Fahren, weil ein Leck im Kühlsystem nur schwer zu finden war.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

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Trotzdem waren positive Anzeichen zu erkennen. Honda scheint Fortschritte mit dem ERS erzielt zu haben, das im Vorjahr für viele Probleme gesorgt hat. "Sie haben definitiv das Hauptproblem des vergangenen Jahres behoben", sagt McLaren-Teamchef Eric Boullier. "Das war die Leistungsentfaltung. Trotzdem sind wir noch nicht auf dem Performance-Level von Mercedes und Ferrari. Es gibt noch viel Arbeit."

"Aber nach den Schwierigkeiten im Vorjahr ging es in der ersten Testwoche darum, dass wir fahren konnten. Vieles musste im Auto überprüft werden. Seit Ende November bis zum ersten Test konnten wir nur Simulationen anstellen", erläutert der Franzose weiter. "Das heißt, man tendiert dazu von der Wahrheit abzuweichen. Jetzt kommt die Wahrheit zurück ins System. Damit können wir überprüfen, ob die Korrelation okay ist. Wir wissen wo wir stehen und wohin die Reise geht. Der zweite Test wird interessant, weil alle Rennsimulationen machen werden. Dann werden wir wissen wo wir stehen."

In der Comeback-Saison von Honda landete McLaren nur auf dem neunten und vorletzten Platz der Konstrukteurs-WM. Für die zweite Saison hat Boullier nur ein Ziel - rasche Fortschritte. "Bei McLaren geht es ums Gewinnen. Wenn wir nicht gewinnen, dann haben wir versagt", verdeutlicht der Teamchef den Druck. Seit dem Saisonfinale 2012 hat McLaren (damals noch mit Mercedes) kein Rennen gewonnen.


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"Solange wir Fortschritte in die richtige Richtung machen und wir größere Fortschritte als andere Teams machen, sind wir auf dem richtigen Weg. In dieser Saison müssen es keine Siege sein. Es müssen auch keine Podestplätze sein, dann das wäre vermutlich zu früh", stellt sich Boullier auf eine länger andauernde Aufholphase ein."Falsch wäre, wenn wir die falschen Erwartungen stellen würden. Wenn wir die Erwartungen zu hoch schrauben, dann werden wir auf die Nase fallen."