McLaren-Top-Speed beunruhigt Red Bull

McLaren führt in Abu Dhabi die Top-Speed-Liste an - Da Red Bull deutlich zurückliegt, befürchtet man, im Rennen ein Opfer der McLaren-Strategie werden zu können

(Motorsport-Total.com) - McLaren sorgt beim Freien Training in Abu Dhabi für hochgezogene Augenbrauen im Fahrerlager. Die Boliden des britischen Rennstalls fielen am Freitag mit besonders guten Top-Speed-Werten auf, die auf einen Heckflügel mit weniger Abtrieb zurückzuführen sind. Das bestätigt auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1': "Das Feld scheint eng beisammen zu liegen, und es fällt auf, dass die McLaren bei der Geschwindigkeitsmessung immer sehr schnell sind. Darüber müssen wir wahrscheinlich über Nacht nachdenken. Der McLaren ist offensichtlich auch im ersten Sektor sehr schnell, da müssen wir etwas Zeit finden."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Buttons McLaren fiel in Abu Dhabi mit guten Top-Speed-Werten auf Zoom

Tatsächlich führte McLaren im ersten Freien Training die Top-Speed-Liste an: Jenson Button erreichte 318,5, Sergio Perez 317,5 km/h. den Red-Bull-Piloten fehlten rund sieben km/h. Über eine gesamte Runde liegt McLaren zwar klar hinter Red Bull, doch das Team von Whitmarsh rechnet sich nach dem zweiten Training durchaus Chancen aus, diesmal vor Ferrari zu liegen, also im Vorderfeld mitmischen zu können.

Außerdem könnte McLaren dem Weltmeisterteam mit einem Top-Speed-Vorteil einen Strich durch die Rennstrategie machen. Fährt man mit der härteren Mischung los, könnte man den ersten Boxenstopp hinauszögern und die Spitzenfahrer des Qualifying, die auf den weicheren Reifen losfahren, blockieren, weil diese auf den Geraden keinen Weg vorbei finden.

Die Strategie ist derzeit aber noch schwer einzuschätzen. Pirelli deutete vor dem Wochenende an, dass es möglich sein könnte, mit nur einem Boxenstopp durchzukommen. "Der Reifenabbau wird sicher viel geringer sein als in Indien", weiß Horner. "Alles würde verglichen mit dem ersten Stint in Indien auf dem weichen Reifen eine Verbesserung darstellen." Grundsätzlich zeigt sich der Brite mit dem Auftakt in Abu Dhabi zufrieden: "Die Fahrer scheinen mit dem Auto sehr glücklich zu sein."