McLaren setzt auf Unvorhersehbarkeit in Montreal

Jenson Button und Sergio Perez wollen sich in Kanada die Unberechenbarkeit des Rennverlaufs zu Nutze machen und für eine Überraschung sorgen

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Circuit Gilles Villeneuve auf der Ile Notre-Dame in Montreal steht dem Formel-1-Zirkus am kommenden Wochenende eine der schnellsten Piste der gesamten Saison ins Haus. Stabilität auf der Bremse und eine gute Traktion aus den Kurven heraus sind auf der kanadischen Grand-Prix-Piste der Schlüssel zu einer guten Rundenzeit. Der Rennverlauf ist nicht selten von Überraschungen geprägt.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Jenson Button

Jenson Button und Sergio Perez haben gute Erinnerungen an Montreal Zoom

Die McLaren-Piloten Jenson Button und Sergio Perez reisen mit großen Hoffnungen nach Kanada und wollen die bisher durchwachsene Saison für die Chrompfeile auf Kurs bringen. "Ich habe den Kanada-Grand-Prix stets genossen. Montreal ist eine der schönsten Städte im Kalender. Insgesamt ist es ein Rennen, auf das sich jeder in der Formel 1 freut", so Button, der im Jahr 2011 für McLaren in Montreal siegte.

"Genau wie Monaco kann auch Kanada leicht zu einer Lotterie werden", weiß der Weltmeister des Jahres 2009, sieht aber einen entscheidenden Unterschied zwischen dem reinrassigen Stadtkurs im Fürstentum an der Cote d'Azur und dem Inselkurs in Montreal: "Während in Monaco niedrige Geschwindigkeiten und viel Grip angesagt sind, haben wir es auf dem Circuit Gilles Villeneuve genau mit dem Gegenteil zu tun: Hohe Geschwindigkeiten und wenig Grip." Reifenhersteller Pirelli bringt wie schon beim Saisonauftakt im Albert Park von Melbourne die Mischungen Supersoft und Medium mit.

Button setzt auf den Überraschungsfaktor

Die Erinnerungen an seinen Husarenritt vor zwei Jahren sind bei Button noch absolut präsent: "Ich fuhr damals vom letzten Platz durch das gesamte Feld bis auf Platz eins nach vorn. Das zeigt, dass in der Formel 1 alles möglich ist", spricht er seine Aufholjagd bei Regen an und spannt den Bogen zur aktuellen Lage: "Wir kommen zwar nicht mit einem Siegerauto nach Montreal, doch wir machen stetig Fortschritte. Gerade bei diesem Rennen ist die Motivation groß, ein überraschendes Ergebnis einzufahren. Ich freue mich auf ein großartiges Wochenende in Kanada", so der Brite.

Teamkollege Perez machte beim Monaco-Grand-Prix mehr mit wilden Zweikämpfen als mit dem reinen Ergebnis von sich reden. Unterm Strich war für den Mexikaner im Fürstentum nichts zu holen. "Trotzdem war es ein weiteres gutes Rennen für mich. Wir waren am gesamten Wochenende schneller als zuvor in der Saison und ich hatte das Gefühl, hart und fair gefahren zu sein", blickt der Neuzugang im McLaren-Team zurück.

Perez will Kämpferherz in die Waagschale werfen

In seiner Vorausschau auf den kanadischen Grand Prix hält Perez fest: "Ich mag das Rennen. Im vergangenen Jahr stand ich hier auf dem Podest. Auch wenn wir als Team noch nicht dort sind, wo wir sein wollen, so habe ich auf jeden Fall das Gefühl, dass die Performance von Mal zu Mal besser wird. Ich hoffe, dass wir in Montreal den nächsten Schritt tun können."

So hofft Perez "mindestens auf ein gutes Wochenende" wie er sagt und will seine Kämpferqualitäten in die Waagschale werfen. "Es ist eines der Rennen, bei denen sich kämpferischer Einsatz bezahlt machen kann, denn das Renngeschehen ist oft nicht vorhersehbar", weiß der Mexikaner anhand seiner Erfahrungen aus den vergangenen beiden Jahren.

Auch bei Martin Whitmarsh herrscht gesunder Optimismus "McLaren war in Kanada immer stark. Wir haben diesen Grand Prix 13 mal gewonnen. Auch wenn wir nächste Woche nicht mit einer realistischen Siegchance anreisen, so wissen wir genau, dass bei diesem Rennen ein unerwartetes Ergebnis absolut möglich ist", formuliert der McLaren-Teamchef seine Hoffnungen auf eine Wende zum Positiven in der Saison 2013 und unterstreicht die Meinung seiner Piloten: "Es ist eines der besten Rennen des Jahres."