McLaren-Mercedes nimmt Hamilton in Schutz
Martin Whitmarsh nimmt den Ausfall von Lewis Hamilton auf die Kappe des Teams - Ron Dennis: "Du gibst dein Bestes, so etwas passiert"
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons Ausrutscher in der Boxengasse (!) in Shanghai macht die Weltmeisterschaft wieder spannend und ist natürlich die Story des heutigen Tages. Alle fragen sich, warum der 22-Jährige von seinem Team trotz eines völlig abgefahrenen rechten Hinterreifens nicht früher an die Box geholt wurde - offenbar auch das Team selbst.

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Ron Dennis (links) und Martin Whitmarsh konnten es heute kaum glauben...
"Es war unsere Entscheidung", nahm McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh seinen Fahrer gegenüber 'ITV' in Schutz. "Wir bekamen die Wetterinformationen herein und es wechselte ständig. Wir wollten nicht reinkommen und auf die falschen Reifen wechseln. Das Spiel trieben wir eine Runde zu lange - und wir bereuen das jetzt. Aber Lewis hat einen großartigen Job gemacht. Schade, dass man das von uns nicht behaupten kann."#w1#
"Das Wetter war sehr wechselhaft und wir wollten kein Risiko eingehen, nur Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) in Schach halten. Dann entschieden wir uns für den Boxenstopp, aber leider eine Runde zu spät", sagte er. "Für Lewis ist es ein enttäuschender Tag, aber Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) ist wieder im WM-Kampf. Er hat bei schwierigen Bedingungen einen großartigen Job gemacht. Schade für Lewis und das Team, aber wir sind immer noch Erster und Zweiter in der WM, alles ist noch möglich. Es wird spannend in Brasilien."
Teamchef Ron Dennis, der beim Ausfall selbst noch wild gestikuliert hatte und es gar nicht glauben konnte, zeigte sich unmittelbar nach der Zieldurchfahrt schon wieder einigermaßen gefasst: "Es war ein hartes Rennen, aber so ist der Motorsport. Du gibst dein Bestes, so etwas passiert", so der 60-Jährige. "Lewis hatte Probleme mit Vibrationen, aber wir versuchten, mit diesem Reifensatz irgendwie durch den Schauer durchzukommen, um dann auf die richtigen Reifen zu wechseln."
Und weiter: "An Kimi haben wir in dem Moment gar nicht gedacht, das hätte bei dem Ausgang für die WM keine Rolle gespielt", gab Dennis zu Protokoll. "Fernando hätte vielleicht auch noch gewinnen können. Aber am Ende waren es das Wetter und die Boxenstopps, die es entschieden haben. Wen will man kritisieren? Auch die Fahrer kann man unter diesen Bedingungen nicht kritisieren. Jetzt konzentrieren wir uns auf Brasilien. Beide Fahrer liegen in der Weltmeisterschaft sehr stark."

