McLaren-Mercedes mit Monaco relativ happy

Räikkönen (2.) fand keinen Weg an Montoya vorbei, Coulthard nur Siebenter ? Führung in der Marken-WM aber zurückerobert

(Motorsport-Total.com) - Obwohl man im Lager der "Silberpfeile" insgeheim auf den zweiten Monaco-Sieg in Folge gehofft hatte, konnte man auch nach den Positionen zwei und sieben zumindest halbwegs zufrieden bilanzieren, weil man nun wenigstens wieder in beiden Weltmeisterschaften das Zepter übernommen hat.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen bei einem seiner Boxenstopps im heutigen Rennen

Bei den Fahrern liegt Räikkönen ja schon seit Malaysia ununterbrochen in Führung, aber bei den Konstrukteuren verlor man die Spitzenposition in Österreich erstmals an Ferrari. Heute in Monaco konnte das Blatt wieder gewendet werden, was vor allem Mercedes-Sportchef Norbert Haug sehr freute: "Es ist schön, dass wir wieder beide Weltmeisterschaften anführen, denn in zwei Wochen in Kanada haben wir ja schon Saisonhalbzeit."

Hauptverantwortlich für die zurückgewonnene Zwischenführung war Platz zwei von Räikkönen. Der Finne büßte am Start eine Position gegen den späteren Sieger Montoya ein, überholte aber beim ersten Boxenstopp Ralf Schumacher und brachte seine Position anschließend fehlerfrei ins Ziel ? ganz dem Image des "Iceman" gerecht. Trotzdem zeigte er sich "ein bisschen enttäuscht", aber auch happy über die auf vier Punkte ausgebaute WM-Führung.

"Schade, denn wegen einiger Überrundungen konnte ich nicht daraus Profit schlagen, dass ich länger als Montoya draußen bleiben konnte", seufzte Räikkönen. Aber: "So ist eben Monaco. Mein Start war schlecht und danach konnte ich nur so viel Druck wie möglich auf Montoya machen, um ihn in einen Fehler zu hetzen, aber den Gefallen tat er mir leider nicht."

David Coulthard sah heute im Vergleich zum Finnen recht blass aus und wurde nur Siebenter, hatte dafür aber eine Erklärung parat: "Offensichtlich konnte ich nicht die Pace fahren, die ich drauf gehabt hätte, weil ich den Großteil des Rennens hinter Trulli festsaß, der leider auf derselben Strategie war wie ich. Ansonsten war mein Speed gut und auch die Strategie und es wäre unter anderen Umständen ein besseres Resultat möglich gewesen."

Teamchef Ron Dennis giftete sich nach dem Grand Prix an Jacques Villeneuve ("Einem Ex-Weltmeister sollte sich so etwas nicht passieren."), der beim zweiten Boxenstopp Coulthards bei Beau Rivage im Weg stand. Ein paar Sekunden vorher war es zwischen Coulthard und Trulli in der Boxengasse beim gleichzeitigen Stopp überaus knapp, was zur Erkenntnis führte, "dass der Verkehr in Monaco schon sehr frustrierend sein kann", so Dennis.

"Es war ein gutes Rennen für die Formel 1", fuhr er fort. "Leider konnte David das Potenzial seines Wagens nicht ausschöpfen, aber das ist Monte Carlo. Positiv gesehen konnten wir die Führung in den beiden Meisterschaftswertungen zurückerobern, wenn auch nur knapp." Es handle sich dabei aber um einen "wichtigen" Schub für die Moral, betonte der McLaren-Boss. Die obligatorische Gratulation ans Williams-Team überließ Dennis aber Norbert Haug...