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McLaren-Mercedes hofft auf gutes Abschneiden in Monaco
Nach dem enttäuschenden Rennen in Spanien hofft man bei den "Silberpfeilen", in Monaco besser auszusehen - Team hat im Fürstentum eine gute Bilanz
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn McLaren-Mercedes beim vorangegangenen Rennen in Barcelona noch deutlich hinter Renault und Ferrari zurücklag, wollen die "Silberpfeile" in Monaco angreifen und ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Dabei stellt der Grand Prix im Fürstentum für das Team nicht nur den Saisonhöhepunkt dar, sondern der Rennstall feiert zudem sein 40-Jähriges Formel-1-Jubiläum.

© xpb.cc
McLaren-Mercedes hofft in Monaco auf eine bessere Leistung als zuletzt
1966 war Gründer Bruce McLaren in Monaco zum ersten Rennen mit seinem eigenen Team angetreten. Seitdem hat der britische Rennstall im Fürstentum öfter gewonnen als alle anderen Teams, überdies haben die "Silbernen" mit Kimi Räikkönen, der im vergangenen Jahr triumphieren konnte, und Juan-Pablo Montoya, der 2003 noch im BMW Williams siegte, als einziges Team zwei Piloten unter Vertrag, die bereits in Monaco ganz oben auf dem Podest standen.#w1#
Handling und mechanischer Grip als Schlüsselfaktoren
"Monte Carlo ist eine ganz andere Herausforderung als die Strecke von Barcelona, wir werden hart angreifen und um den Sieg kämpfen", erklärt Räikkönen. "Um die Grundlage für ein gutes Resultat zu legen, muss man im Qualifying gut unterwegs sein. In Monaco ist das Überholen nahezu unmöglich, da die Strecke derart kurvig und eng ist. Ich denke, dass wir daher einige interessante Strategien der Teams sehen werden."
"In Monaco muss das Auto sehr gut reagieren, speziell die Frontpartie. Man ist beim Bremsen in Kurven hinein hier weniger aggressiv, denn man ist den Streckenbegrenzungen sehr nahe und muss daher präzise vorgehen", berichtet der Finne weiter. "Ein an der Vorderachse gut reagierendes Auto ist in der Kurvenmitte und am Kurvenausgang besser, das erlaubt es einem, auf das Gaspedal steigen zu können, ohne warten zu müssen, bis das Auto die Kurve verlassen hat. Damit kann man in Monaco Zeit finden, das Handling des Autos und mechanischer Grip sind also wichtiger als andere Bereiche, wie beispielsweise aerodynamische Effizienz."
Maximale Kühlung
Auch Teamkollege Montoya freut sich nach dem verkorksten Barcelona-Wochenende auf das Fürstentum: "Alles am Monaco-Grand-Prix ist großartig, es eine derart historische Strecke, und das sorgt für eine fantastische Atmosphäre. Es ist eine einzigartige Herausforderung, dort ein Rennen zu fahren, aufgrund des kurzen, engen Layouts sowie einigen anderen Faktoren, wie beispielsweise Wasser-Ablaufrinnen und Kanaldeckeln und all den weißen Linien. Trotz alledem haben wir keine allzu große Bodenfreiheit, stattdessen fahren wir mit Aufhängungsteilen, die nachgiebiger sind als normal."
"Das ist für die Fahrer nicht sehr komfortabel, da man wirklich alle Unebenheiten spürt, aber das bekommt man nicht mit, schließlich ist man hier, um ein Rennen zu fahren", berichtet der Kolumbianer. "Auch die Beanspruchungen in den Kurven und die Kräfte auf den Geraden sind wesentlich geringer, daher ist es physisch nicht zu anstrengend."
"Die Kühlung ist ein weiterer wichtiger Faktor für Monaco, denn es gibt dort keine richtigen Geraden. Das Resultat ist, dass wir mit dem Paket für maximale Kühlung ausrücken, und wir haben uns in der vergangenen Woche in Paul Ricard auf die Monaco-Spezifikation der Kühlung konzentriert", berichtet Montoya von den viertägigen Tests seines Teams. "Wir haben insgesamt bei dem Test über 3.000 Kilometer zurückgelegt, und zusätzlich zur Vorbereitung für Monaco haben wir uns einige spezielle Komponenten und Setups für den deutlich schnelleren Grand Prix von Kanada angesehen."
Grand Prix von Monaco ist der Saisonhöhepunkt
McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh ist mit den Ergebnissen der Testfahrten ebenfalls zufrieden: "Wir haben in der vergangenen Woche in Paul Ricard einen Viertagestest absolviert, wo sich unsere Arbeit mit Michelin auf die Reifenwahl für Monaco konzentriert hat. Die Strecke wurde dazu in einer Konfiguration befahren, die dem Straßenkurs so nahe wie möglich kommt. Daher waren wir in der Lage, zusammen mit Michelin einige gute Rückmeldungen zu erhalten, ebenso auch in anderen Bereichen des Testprogramms, wie bei den Modifikationen am Bodywork für das Rennen."
"In Monaco werden wir mit einer Konfiguration für maximalen Abtrieb fahren und benötigen guten Grip auf der Vorderachse, um exakt in die engen Kurven einlenken zu können", erklärt Whitmarsh die Anforderungen des 3,340 Kilometer langen Straßenkurses. "Darüber hinaus benötigt man einen Motor mit ausreichend Drehmoment sowie eine effiziente Traktionskontrolle."
"Der Grand Prix von Monaco ist die prestigeträchtigste Veranstaltung des Jahres, dies liegt nur teilweise an der Umgebung, sondern auch an dem enormen Erbe", macht der Brite deutlich, dass das Rennen den absoluten Saisonhöhepunkt darstellt. "Das Rennen hat für das Team ganz besondere Bedeutung, denn McLaren hat in Monte Carlo vor 40 Jahren sein Formel-1-Debüt gegeben. Und während wir hart daran arbeiten, die Performance des MP4-21 zu verbessern, sind wir uns bewusst, dass wir vor einer großen Herausforderung in den Straßen von Monte Carlo stehen, wenn wir auf diesem Rekord aufbauen wollen."
Qualifying-System könnte für Aufregung sorgen
Mercedes-Sportchef Norbert Haug fügt hinzu: "Traditionell ist der Grand Prix das Highlight der Formel-1-Saison, denn der Straßenkurs Monacos ist seit seiner Premiere vor 77 Jahren auch heute noch ein einmaliger Austragungsort für ein Formel-1-Rennen. Alles ist anders als auf sämtlichen permanenten Rennstrecken. Die Herausforderung für die Fahrer bezüglich Konzentration und Präzision ist noch größer, daher ist ein Sieg im Fürstentum sehr prestigeträchtig", ist sich der Deutsche der Bedeutung des Rennens bewusst. "Wenn man am Limit durch den Leitplankenkanal fährt, dann kann es leicht passieren, dass ein Fahrer die Streckenbegrenzungen trifft. Das ist sogar bereits Weltmeistern passiert, wenn sie ohne Druck in Führung lagen", erinnert sich der 53-Jährige.
Haug geht davon aus, dass in diesem Jahr vor allem auch das neue Qualifying-System auf der engen Strecke für einigen Gesprächsstoff sorgen wird: "Das neue Qualifying-Format, bei dem alle teilnehmenden Autos gleichzeitig auf der Strecke sind, wird für einen echten Thriller sorgen, den wir in dieser Saison und in den vergangenen Jahren bislang noch nicht gesehen haben. Unter diesen Bedingungen eine freie Runde zu finden, wird nicht leicht sein, und wir können aus diesem Grund eine durchmischte Startaufstellung mit einigen überraschenden Positionen erwarten."
"Mit 260 Kilometern ist das Rennen zudem das kürzeste der Saison - das schlägt sich jedoch nicht in der Fahrzeit nieder, und wenn es regnet, könnte es sogar passieren, dass der Grand Prix die maximale Zeit von zwei Stunden dauern wird. Das Team hat gute Erinnerungen an Monaco. Inklusive dem vergangenen Jahr hat McLaren-Mercedes dort seit 1998 vier Mal gewonnen", blickt Haug abschließend auf eine erfolgreiche Bilanz im Fürstentum zurück.

