• 05.09.2006 17:13

McLaren-Mercedes für Monza gut gerüstet

Zum Abschluss der Europa-Saison der Formel 1 möchte sich McLaren-Mercedes würdig verabschieden - spezielle Aerodynamik für Monza

(Motorsport-Total.com) - Noch immer wartet das McLaren-Mercedes-Team in der Saison 2006 auf den ersten Sieg. Kimi Räikkönen und Pedro de la Rosa, der sich weiter für das Cockpit neben Fernando Alonso für das nächste Jahr empfehlen möchte, werden es in Monza erneut versuchen. Nach den Testfahrten der Vorwoche blicken sie zuversichtlich auf den Italien-Grand-Prix, doch Versprechungen können und wollen sie nicht geben.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Auch Pedro de la Rosa testete die spezielle "Monza-Aerodynamik"

"Monza ist eine tolle Strecke mit schnellen Kurven wie zum Beispiel die 'Parabolica'", erklärte Räikkönen. "Man fährt hier mit Vollgas am Limit und das ist sehr wichtig für eine gute Rundenzeit, denn nur dann kommt man mit maximalem Speed auf die Start-Ziel-Gerade. Durch den unebenen Belag und die langen Vollgaspassagen werden die Autos in Monza stark beansprucht. Wir fahren hier viel über die Kerbs und wählen deshalb eine etwas weichere Abstimmung. Nach meinem Ausfall in der Türkei hatte ich etwas Rückenschmerzen: Ich habe deshalb in der letzten Woche nicht getestet und mich erholt. Jetzt bin ich wieder fit und freue mich auf das Rennen in Monza."#w1#

Dafür nahm de la Rosa intensiv an den Testfahrten teil. "Unsere Tests in der vergangenen Woche in Monza waren produktiv. Gary und ich sind fast 1.550 Kilometer gefahren", so der Katalane. "Wir haben eine Vorauswahl der Michelin-Reifenmischungen getroffen sowie an der Aerodynamik und an der Abstimmung gearbeitet. Es ist nicht einfach, für Monza das richtige Setup zu finden. Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und beim Bremsen sind besonders wichtig. Wir mussten beim Testen auch den neuen Streckenbelag beachten, die Reifenabnutzung hat sich gegenüber früher spürbar verändert. Mit den neuen V8-Motoren erreichen wir in Monza eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 340 km/h, das ist kaum weniger als mit den Zehnzylindern im vergangenen Jahr."

"Mit dem Grand Prix von Italien verabschiedet sich die Formel 1 für dieses Jahr aus Europa", erklärte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. "Nach den Testergebnissen der letzten Woche sind wir zuversichtlich und freuen uns auf das Rennen. In Monza fahren wir mit dem niedrigsten Abtrieb der ganzen Saison, um in den langen Vollgasabschnitten die höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen. Das Aerodynamikpaket ist ganz auf diese Strecke zugeschnitten, mit einem speziellen Front- und Heckflügel. Außerdem entfernen wir die Zusatzflügel oben an der Motorverkleidung; Pedro und Gary haben damit in der letzten Woche gute Erfahrungen gemacht."

Mercedes-Motorsportchef Norbert ergänzte: "Verglichen mit allen anderen Strecken im Formel-1-WM-Kalender ist Monza die untypischste. Trotzdem ist der Große Preis von Italien auf diesem Kurs ein Klassiker und das Rennen, bei dem die höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten gefahren werden. 2006 sind über die Renndistanz rund 240 km/h zu erwarten und auch wenn die V8-Motoren in diesem Jahr rund 200 PS weniger leisten als die V 10 des vergangenen, werden die Topspeeds auf der Zielgeraden mit über 340 km/h nur rund 25 km/h unter jenen vom September 2005 liegen."

"Drei Viertel einer Runde werden im Formel-1-Auto in Monza jeweils mit Volllast gefahren, der höchste Wert der Rennsaison und damit auch die größte Beanspruchung für die Motoren", fuhr er fort. "Die Fahrzeuge werden hier traditionell auf wenig Abtrieb getrimmt, was auch ein Laie den Front- und Heckflügeln deutlich ansieht. Trotzdem bleibt in Monza auch das Brems- und Einlenkverhalten und das gekonnte Überfahren der Strecken begrenzenden Kerbs für die Rundenzeit entscheidend - wer nur geradeaus schnell ist gewinnt hier keinen Blumentopf."