• 08.06.2001 20:37

  • von Fabian Hust

McLaren-Mercedes dominiert Trainingsfreitag in Kanada

Mit einer eindrucksvollen Vorstellung hat McLaren-Mercedes am Freitag Hauptgegner Ferrari klar hinter sich gelassen

(Motorsport-Total.com) - Das erste Kräftemessen am Freitag im Freien Training zum Großen Preis von Kanada in Montreal hat eindeutig McLaren-Mercedes für sich entschieden. Vizeweltmeister Mika Häkkinen fuhr am Nachmittag auf dem 4,421 Kilometer langen Kurs mit beherztem Einsatz über die kniffligen Randsteine der anspruchsvollen Strecke und wurde mit einer Bestzeit von 1:17.672 Minuten nach 34 Runden belohnt. Der Finne war damit bereits rund 0.8 Sekunden schneller als Michael Schumacher auf seiner Pole-Position-Runde im Vorjahr und bewies damit, dass er die Freude am Fahren nicht verloren hat.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Mika Häkkinen fuhr am Freitag in Kanada Bestzeit

Teamkollege David Coulthard hatte im 1. Freien Training noch die Bestzeit gefahren, musste sich nach den zweiten 60 Trainingsminuten dann aber mit dem zweiten Platz und relativ deutlichen 0.414 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen zufrieden geben. Michael Schumachers ärgster WM-Rivale drehte insgesamt routiniert wirkende 40 Runden.

Auf den dritten Platz kam Eddie Irvine im Jaguar. Dem Iren fehlten 0.836 Sekunden auf die Bestzeit Häkkinens, doch war der Monaco-Dritte auf seiner schnellsten Runde mit sichtbar weniger Sprit unterwegs als die Konkurrenz. Bei späteren Versuchen konnte Irvine nicht mehr an seine Zeiten anknüpfen. Teamkollege Pedro de la Rosa drehte mit 42 Runden eine Runde mehr als Irvine und kam mit 2.035 Sekunden Rückstand auf den 14. Platz.

Erst auf Platz vier befand sich mit Rubens Barrichello der erste Ferrari. Der Brasilianer drehte 42 Runden und hatte 0.898 Sekunden Rückstand. Teamkollege Michael Schumacher ließ zu Beginn des 2. Freien Trainings einiges am Auto umbauen, was sich scheinbar als Schuss ins Ofenrohr erwies. Das Auto wirkte danach extrem nervös auf Grund zu geringer Haftung und Schumacher fuhr Runde um Runde beinahe drei Sekunden hinter den Bestzeiten der McLaren-Mercedes. Am Ende rangierte der Weltmeister mit 1.494 Sekunden Rückstand aus dem 1. Freien Training nach 33 Runden auf dem enttäuschenden 11. Platz.

Die Plätze fünf und sechs teilten sich die beiden BMW-Williams, wobei Streckenneuling Juan-Pablo Montoya Teamkollege Ralf Schumacher die Show stehlen konnte, der so seine liebe Not mit der Strecke hatte und des öfteren abseits der Ideallinie zu finden war. Mit 0.967 Sekunden war der Rückstand von Montoya auf die Spitze um rund 0.3 Sekunden geringer als der von Ralf Schumacher.

Wieder zur alten Stärke zurückgefunden hat das Sauber-Petronas-Team, wo Nick Heidfeld heute mit einer identisch schnellen Runde wie Ralf Schumacher mit Rang 7 unterstrich, dass man in Kanada erneut in die Top 10 wird fahren können. Teamkollege Kimi Räikkönen hatte wie schon oft gesehen keine Probleme, eine neue Strecke kennen zu lernen, und kam mit 1.755 Sekunden Rückstand auf den 13. Platz.

Hinter Heidfeld platzierte sich Jarno Trulli mit 1.318 Sekunden Rückstand auf dem siebten Platz, Teamkollege Heinz-Harald Frentzen war nur einen Wimpernschlag langsamer als der Römer. Der Jordan-Honda-Pilot flog wie schon im Rennen 1999 an der gleichen Stelle zum Schluss des Trainings von der Strecke und zerstörte sich das Heck des Autos dabei erheblich. Schon wenige Minuten zuvor hatte sich der Mönchengladbacher an einer engen Stelle zwischen Leitplanken gedreht, konnte aber einen Einschlag gerade noch verhindern.

Auf Rang 10 folgte Olivier Panis im BAR-Honda. Der Franzose hatte nach 47 Runden 1.430 Sekunden Rückstand auf die Spitze, Teamkollege Jacques Villeneuve konnte nur 13 Runden drehen und wurde auf Rang 19 geführt. Der Lokalmatador hatte beim Herausbeschleunigen aus einer Schikane die Kontrolle über das Heck seines Autos verloren und war mit viel Wucht frontal in die Leitplanken gekracht, wobei das Auto so stark beschädigt wurde, dass fast zwei Stunden nicht ausreichten, um es zu reparieren.

Prost-Acer-Pilot Jean Alesi wurde am Freitagnachmittag in Montreal mit 1.537 Sekunden Rückstand auf Rang 12 geführt, Teamkollege Luciano Burti kam mit 3.608 Sekunden Abstand auf die Spitze auf den 18. Platz. Rang 15 belegte Giancarlo Fisichella im Benetton, der zum Teil recht heftig über die Randsteine räuberte. Teamkollege Jenson Button kam mit 5.094 Sekunden Rückstand abgeschlagen auf den 21. Platz.

Arrows-Pilot Jos Verstappen nahm das Training erst in der zweiten Trainingsstunde auf, nachdem es am Auto Probleme mit dem Öldruck gab, weshalb der Holländer nur 24 Runden fahren konnte, sich aber mit 2.889 Sekunden Rückstand als 16. deutlich einen Rang vor Teamkollege Enrique Bernoldi platzieren konnte. Der Brasilianer ist Streckenneuling und hatte 3.587 Sekunden Rückstand auf Häkkinen.

Das Feld komplettierte beide Minardi-Piloten, die mit 21 Runden beziehungsweise sechs Runden kaum zum Fahren kamen. Fernando Alonso war mit 4.534 Sekunden 20., Teamkollege Tarso Marques fehlten als 22. 7.743 Sekunden auf die Bestzeit von Coulthard.