McLaren-Mercedes dominiert den Samstagmorgen
Räikkönen und Montoya waren auch im vierten Freien Training der Konkurrenz überlegen - Deutsche sehen Licht am Ende des Tunnels
(Motorsport-Total.com) - Schon im dritten Freien Training zu früher Morgenstunde ließen die beiden "Silberpfeile" nichts anbrennen - und auch in den letzten 45 Minuten vor dem Qualifying am Nachmittag dominierte McLaren-Mercedes das Geschehen in Hockenheim nach Belieben. Bei guten äußerlichen Bedingungen und knapp 20 Grad Lufttemperatur fuhr Kimi Räikkönen Bestzeit.

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Kimi Räikkönen ist gemeinsam mit seinem Teamkollegen Favorit in Hockenheim
Der Finne absolvierte die schnellste seiner elf Runden in 1:14.128 und hatte damit 0,321 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya, der an diesem Wochenende recht nahe am "Iceman" dran sein zu scheint. Letzterer absolvierte 16 Umläufe, konnte das Potenzial seines letzten neuen Reifensatzes am Ende der Session aber nicht optimal ausschöpfen. Dennoch: McLaren-Mercedes wirkte bislang unantastbar.#w1#
Mehr als eine halbe Sekunde Rückstand für die Verfolger
Schnellster Verfolger der beiden "Silberpfeile" war einmal mehr Fernando Alonso (Renault/12 Runden), der zwischenzeitlich sogar in Führung lag, weil er seine frischen Michelins etwas früher zückte, zum Schluss aber 0,630 Sekunden Rückstand hatte. Der Spanier war damit auch um einen Tick schneller als sein italienische Renault-Teamkollege Giancarlo Fisichella mit 0,830 Sekunden Rückstand nach 15 Runden.
Hinter den beiden Topteams kam es - wie schon in der Früh - zu einigen Überraschungen: So hatte zum Beispiel Jenson Button (BAR-Honda/+ 0,944/15 Runden) niemand auf der Rechnung für einen fünften Platz, während auch die sechstbeste Zeit von Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 0,983/10 Runden) quasi aus dem Nichts kam. Webbers Teamkollege Nick Heidfeld (10 Runden) kam ebenfalls etwas besser in Fahrt und landete auf Position acht.
Michael Schumacher nur mit Mühe in den Top 10
Dazwischen klassierte sich Michael Schumacher, der mit seinem Ferrari lange nicht aus der bodenlosen Versenkung kam, mit seinem neuen Reifensatz in den letzten Minuten dank eines guten letzten Sektors auf Platz sieben. 1,125 Sekunden Rückstand nach zwölf Runden sind für den Weltmeister zwar keineswegs ein ansprechendes Resultat, doch mehr scheint beim Heimrennen einfach nicht drin zu sein.
Im Gegensatz dazu hinterließ Red-Bull-Cosworth mit beiden Piloten - Christian Klien (9./+ 1,269/14 Runden) und David Coulthard (11./+ 1,363/13 Runden) - einen starken Eindruck, genau wie Felipe Massa, der im Sauber-Petronas (+ 1,653/12 Runden) immer wieder in den Top 10 aufschien, am Ende aber noch auf Rang 14 durchgereicht wurde. Jacques Villeneuve (Sauber-Petronas/+ 1,909/13 Runden) nistete sich unmittelbar hinter dem Brasilianer ein.
Toyota konnte keine echten Highlights setzen, wirkte aber insgesamt recht solide, was Jarno Trulli (+ 1,289/14 Runden) mit dem zehnten Platz untermauerte. Ralf Schumacher (+ 1,457/18 Runden) im zweiten weiß-roten Boliden wurde Zwölfter. Noch wesentlich schlechter erging es Rubens Barrichello, der auch mit neuen Pneus nicht überzeugen konnte und nach elf Runden den 16. Platz mit fast zwei Sekunden als sein Maximum anerkennen musste.
Minardi-Cosworth hat Jordan-Toyota diesmal im Griff
Von den Nachzüglern waren neuerlich die beiden Minardi-Cosworths schneller als die Jordan-Toyotas, obwohl Neuzugang Robert Doornbos kurz vor Schluss am Ende der Boxenausfahrt stehen blieb. Der Niederländer war aber ähnlich schnell wie sein Landsmann Christijan Albers (+ 2,546/14 Runden), der seinerseits das Viererpaket anführte. Überraschend: Narain Karthikeyan war diesmal um ungefähr acht Zehntelsekunden flinker als der Letzte, Tiago Monteiro.
Für den Nachmittag ist nach den beiden Vormittagstrainings klar, dass die Pole Position nur über Räikkönen oder Montoya führen kann. Renault scheint das Verfolgerpaket derzeit anzuführen, aber dahinter liegt das Mittelfeld extrem eng beisammen - und mittendrin hat Michael Schumacher mit seinem Ferrari Probleme, die vom neuen Aerodynamikpaket erhoffte Pace zu finden. Auch die beiden anderen Deutschen zählen im Moment nicht zum Favoritenkreis.

