McLaren-Mercedes: Bestzeit trotz Untersteuern

Ganz optimal ist der Testtag in Jerez für Montoya und de la Rosa nicht verlaufen, dennoch reichte es zu einer souveränen Bestzeit

(Motorsport-Total.com) - Der Eindruck, dass der neue McLaren-Mercedes ein gelungener Wurf sein könnte, bestätigte sich auch heute bei den Testfahrten in Jerez: Mit einer Zeit von 1:16.763 hängte Juan-Pablo Montoya nicht nur seine nächsten Verfolger um mehr als eine halbe Sekunde ab, sondern er stellte auch einen neuen Streckenrekord für 2005er-Fahrzeuge auf.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

'Red Bull' verleiht Flügel - aber McLaren-Mercedes neuerdings auch...

Ob dies etwas mit den skurrilen "Wikinger"-Flügeln zu tun hat, die auf der Motorenabdeckung montiert sind, oder ob ganz einfach das Gesamtkonzept des MP4-20 funktioniert, sei dahingestellt, fest steht aber, dass Montoya mit seinem neuen Arbeitsgerät recht zufrieden zu sein scheint: "Mögt ihr meinen 'Darth Vader'?", spielte er lachend auf die Zusatzflügel an. "Das Auto ist wirklich konstant und nicht so schlecht. Ich kann mich überhaupt nicht beschweren."#w1#

Untersteuern soll bis Ende der Woche aussortiert werden

"Wir hatten heute Untersteuern, aber uns ist dieses Problem bewusst und wir sind zuversichtlich, dass wir es bis Ende der Woche beheben können", fand der 29-Jährige dann doch zumindest einen kleinen Kritikpunkt. "Ich habe die geplanten Long-Runs absolviert und auch erstmals mit den Mitgliedern des Rennteams gearbeitet, damit ich mit den Jungs vor dem ersten Grand Prix in Melbourne eine gemeinsame Wellenlänge finden kann."

Bisher arbeitete Montoya ja ausschließlich mit Testingenieuren zusammen, weshalb er nun an seine Crew für die Saison herangeführt wurde. Laut Auskunft des Teams klappte dies auf Anhieb prächtig. Darüber hinaus standen Reifentests auf dem Programm - beide Piloten absolvierten je drei längere Stints. Der Defektteufel schlug nur einmal zu, als bei Pedro de la Rosa im zweiten MP4-20 der Kühler seinen Dienst quittierte.

De la Rosa nahm die Reifen unter die Lupe

Dennoch war auch der Spanier zufrieden: "Wir haben uns auf Long-Runs konzentriert, an der Zuverlässigkeit und an Reifentests gearbeitet und dabei speziell die letzten 50 Kilometer eines jeden Reifensatzes unter die Lupe genommen. Die ständigen roten Flaggen haben unser Programm immer wieder unterbrochen und am Nachmittag gab es ein kleineres Problem mit dem Kühler, weshalb ich nie die vollen 90 Minuten auf der Strecke war", fasste er zusammen.

Der Blick auf die Zeitentabelle unterstreicht aber so oder so das Potenzial des neuen "Silberpfeils": Montoya fuhr seine beeindruckende Bestzeit in der 63. von insgesamt 100 Runden, während de la Rosa mit 1,170 Sekunden Rückstand auf dem zehnten Platz landete. Der 33-Jährige spulte 94 Runden beziehungsweise 136 Prozent einer Renndistanz ab und verbesserte sich gegenüber gestern um mehr als eine halbe Sekunde.