McLaren: Konkurrenz steuert beim Antrieb auf "Plateau" zu

McLaren-Rennleiter Eric Boullier glaubt, dass Mercedes, Ferrari und Renault den Zenit in der Motorenentwicklung bald erreicht haben - Freude über Wegfall der Token

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Honda erlebte in Japan vor Heimpublikum einen Dämpfer, Fernando Alonso und Jenson Button konnten nur die Plätze 16 und 18 erreichen. Davor zeigte man eine ansteigende Leistungskurve, in Singapur und Malaysia fuhr man jeweils in die Top 10. Die Piloten erklärten nach dem Klassiker in Suzuka, dass einfach die Power gefehlt hat. Ein stärkerer Motor wäre zwar nicht das Allheilmittel, es würde dem Team jedoch helfen. Renndirektor Eric Boullier glaubt daran, dass der Abstand schon im kommenden Jahr deutlich geringer werden wird.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Der Antrieb von Honda im Heck des McLaren hinkt auch 2016 noch hinterher Zoom

"Die Reife des Honda-Projekts bedeutet, dass wir weiter wachsen werden. Darin werden wir die größte Steigerung finden", erklärt der Franzose gegenüber 'Autosport'. Da Honda erst ein Jahr nach allen anderen Herstellern in die neue Motoren-Formel eingestiegen ist, habe man noch größeres Potenzial, um sich weiterzuentwickeln. Mercedes, Ferrari und Renault hätten hingegen weniger Spielraum.

"Die Motorregeln haben ein Gutes: die Menge an Sprit, die man verbrauchen darf. Das limitiert die Menge an Energie, die man zu jedem Zeitpunkt nutzen kann. Es gibt also ein Limit in der Antriebsentwicklung und wir steuern auf ein Plateau zu, darum gibt es für uns in den Regularien ein bisschen mehr Freiheit um aufzuschließen", erläutert Boullier noch genauer. Die Benzinmenge ist seit 2014 auf 100 Kilogramm beschränkt, die Durchflussrate auf 100 Kilogramm pro Stunde.

"Außerdem starteten Mercedes, Ferrari und Renault mit der Entwicklung im Jahr 2010, Honda erst 2013", fügt er hinzu. Für die Saison 2017 rechnet sich McLaren gute Chancen aus, da die Aerodynamik-Regeln geändert werden, außerdem fällt das Token-System bei der Motorenentwicklung. "Die Möglichkeit zu haben, den Motor frei zu entwickeln, sollte uns helfen, um das Plateau schnell zu erreichen", freut sich Boullier. "Derzeit befinden wir uns in einem Aufwärtstrend." Man werde den Abstand zu den Konkurrenten deutlich verringern, ist der McLaren-Verantwortliche überzeugt.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Japan