McLaren: Geradeaus-Test vor Silverstone

Bei einem Geradeaus-Test in Spanien evaluiert McLaren die neuesten Aerodynamikteile für das Heimrennen in Silverstone - Die Top 10 sind das Ziel

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat bisher nicht aus der Krise herausgefunden. Und nun steht an diesem Wochenende das wichtige Heimrennen in Silverstone auf dem Programm. Vor heimischer Kulisse wollen sich die Chrompfeile so gut wie möglich präsentieren. Deshalb wurde heute Dienstag in Spanien ein Geradeaus-Test absolviert. Oliver Turvey, der vor wenigen Tagen noch die 24-Stunden von Le Mans bestritten hat, saß am Steuer des problembehafteten MP4-28. "Das einzige Problem an diesem Auto ist der Mangel an Abtrieb. Wir versuchen derzeit Abtrieb zu erzeugen", sagt McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Die Aerodynamik bleibt die größte Baustelle am McLaren MP4-28 Zoom

"Deshalb sind wir derzeit in Idiada. Ich habe nach dem Mittagessen mit den Jungs telefoniert. Das Wetter war gut. Wir sind aber nicht nur dort, um einige Teile zu testen. Wir versuchen dort auch einige fundamentale Dinge zu verstehen." Die Aerodynamik narrt McLaren weiterhin. Theoretisch sehen die Zahlen gut aus, aber die Korrelation mit der echten Rennstrecke passt nicht. Bei Geradeaus-Tests können mit Messgeräten die Luftströmungen gemessen werden.

"Wir werden bis Freitagnachmittag warten, bis wir entscheiden welche Teile für Samstag auf dem Auto bleiben werden. Es hängt davon ab wie gut sie sind", so Neale weiter. "Wir wissen im Moment noch nicht, mit welchem technischen Paket wir den Grand Prix in Angriff nehmen werden." In den vergangenen Jahren war McLaren dafür bekannt über die Saison schneller als die Konkurrenz zu entwickeln und auch ein mittelprächtiges Auto zu einem Sieger zu machen.

Bislang ist das in diesem Jahr nicht gelungen. Zuletzt in Kanada schafften es weder Jenson Button noch Sergio Perez in die Punkteränge. Trotzdem stecken die Ingenieure weiterhin viel Hirnschmalz in den MP4-28. "In Bezug auf dieses und das nächstjährige Auto lernen wir immer noch sehr viel. Es gibt einige Programme am Auto, die wir bis spät in die Saison laufen lassen wollen, denn sie sind auch für das nächste Jahr sehr wichtig", sagt Neale, lässt aber offen um welche Programme es sich genau handelt.

"Es gibt nicht den Stein der Weisen. Wir pushen hart, aber die Realität ist, dass wir immer noch einen großen Rückstand auf die Spitze haben." Den WM-Titel oder gar Siege nimmt bei McLaren derzeit niemand in den Mund. Trotz der Bemühungen setzt sich das Traditionsteam für Silverstone bescheidene Ziele: "Wir wollen beide Autos ins Q3 bekommen und anschließend gute Punkte holen", formuliert es Neale.

"Es wäre toll, wenn wir es auf das Podest schaffen würden, aber ich glaube, dass wird mit unserer derzeitigen Performance eine Herausforderung. Die Formel 1 ist ein wankelmütiger Sport und man weiß bis zur letzten Runde nie was passieren wird." Nach sieben Rennen liegt McLaren mit 37 Punkten auf Platz sechs der Konstrukteurs-WM und somit noch hinter Force India. Der Rückstand auf Red Bull beträgt gewaltige 164 Zähler.