McLaren in Silverstone: Tradition trifft Tradition

McLaren hofft beim Heimspiel in Silverstone auf eine Leistungssteigerung, doch viel Hoffnung will man den Fans vor Ort nicht machen

(Motorsport-Total.com) - Rund 100 Kilometer sind es zwischen der heimischen McLaren-Fabrik in Woking und dem Austragungsort des nächsten Formel-1-Grand-Prix in Silverstone. Für das britische Team ist das Rennen in der britischen Grafschaft Northamptonshire somit ein Heimspiel. Zwar musste man mit Lewis Hamilton einen Landsmann zu einem anderen Team ziehen lassen, doch natürlich freut sich auch Jenson Button auf den Auftritt vor heimischen Fans.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Jenson Button

Die Unterstützung der britischen Fans in Silverstone ist Jenson Button gewiss Zoom

"Für jeden Fahrer ist das Heimrennen etwas Besonderes, aber in Silverstone Rennen zu fahren bedeutet mir so viel", sagt der Brite. "Es ist der Ort, an dem ich mit der Formel 1 aufgewachsen bin - 1994 war ich zum ersten Mal hier. Zudem ist es ein Rennen, das für die Geschichte und das Erbe des Grand-Prix-Sports so viel Bedeutung hat. Es ist einzigartig auf derselben Strecke wie Fangio, Clark, Stewart und Senna zu fahren, und man hört immer die Echos der Vergangenheit, wenn man zum ersten Mal hinkommt."

Selbst nach dem Umbau habe Silverstone nichts von seiner besonderen Atmosphäre verloren, ergänzt der Ex-Weltmeister. Besonders die Fans machen das Rennen immer wieder zu einem einzigartigen Erlebnis, so der McLaren-Star: "Eines der beeindruckendsten Dinge in Silverstone war der Unterstützungslevel in jedem einzelnen Jahr. In der Garage, auf der Auslaufrunde, bei der Fahrerparade oder auf dem morgendlichen Weg ins Fahrerlager: Man sieht die anfeuernden Fans."

Doch ob die Fans auch glücklich nach Hause gehen können, möchte Button angesichts der schlechten Leistungskurve nicht versprechen. "Nach unserem schwierigen Wochenende in Kanada, hoffe ich auf ein repräsentativeres Wochenende zuhause. Obwohl das Rennen in Montreal enttäuschend war, denke ich immer noch, dass es keine akkurate Widerspiegelung war, wo wir als Team stehen. Ich bin optimistisch, dass wir auf einem ebeneren Kurs wie Silverstone besser sein können."

Das hofft natürlich auch Teamkollege Sergio Perez, der sich schon auf sein erstes "Heimrennen" mit McLaren freut: "Wie McLaren ist auch Silverstone ein Ort mit einer unglaublichen Geschichte. Es ist cool, dass man auf alten Schwarz-Weiß-Fotos des britischen Grand Prix noch Kurven wie Copse und Stowe, oder die Hangar-Gerade, noch eindeutig identifizieren kann. Es ist unglaublich, dass der Kurs seit dem allerersten Formel-1-Rennen in Benutzung ist", so der Mexikaner.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Kanada, Sonntag


"Ich mag Silverstone und komme normalerweise gut zurecht", erzählt er weiter. 2011 kam er im Sauber immerhin auf Rang sieben ins Ziel. "Und ich denke ich hätte auch im vergangenen Jahr Punkte holen können, wenn ich nicht den Unfall mit Pastor (Maldonado; Anm. d. Red.) gehabt hätte", so Perez. Den heimischen Fans von McLaren möchte er nach all der Ernüchterung etwas bieten: "Wir machen stetig Fortschritte, ich hoffe auf eine bessere Vorstellung am nächsten Wochenende."

Gleiches will auch Teamchef Martin Whitmarsh: "Der britische Grand Prix ist für jeden bei McLaren ein extrem besonderes Rennen. Natürlich ist Silverstone unser Heimrennen, was es von jedem anderen Event im Kalender abhebt, aber es bietet auch abgesehen davon eine einzigartige Atmosphäre. Dort trifft die Formel 1 auf Unterstützung und Erwartung der leidenschaftlichsten und sachkundigsten Fans der gesamten Saison. Das kann erhebend und abschreckend zugleich sein."

Jenson Button

Trotz zahlreicher Plakate hat Button wohl in diesem Jahr kein gutes Ergebnis parat Zoom

"Die Strecke an sich ist schwierig zu meistern", so Whitmarsh weiter. "Es besitzt immer noch genug des originalen Kriegszeit-Layouts um es mit der Vergangenheit in Verbindung zu bringen. Aber es ist vermutlich das beste Beispiel in der Welt, wie eine Strecke aktuell gehalten und umgestaltet werden kann, um die modernen Sicherheitsstandards einzuhalten, und trotzdem die Herausforderung für die zeitgemäße Formel 1 behalten kann."

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