McLaren findet sich mit P4 ab: "Großartiges Ergebnis für uns"

Zwei Rennen vor Schluss gibt McLaren-Teamchef Andreas Seidl das Duell mit Ferrari um P3 in der Formel-1-Saison 2021 praktisch auf, sieht das aber auch "positiv"

(Motorsport-Total.com) - 39,5 Punkte muss McLaren in den beiden noch ausstehenden Rennen auf Ferrari aufholen, sonst bleibt es bei Platz vier in der Formel-1-Konstrukteurswertung 2021. Doch McLaren-Teamchef Andreas Seidl scheint sich bereits damit abgefunden zu haben, dass sein Team in diesem Jahr eher nicht Gesamtdritter wird. Die Chancen McLarens, Ferrari noch abzufangen, seien inzwischen gering, sagte Seidl beim Trainingsauftakt in Saudi-Arabien.

Titel-Bild zur News: Lando Norris im McLaren MCL35M vor Carlos Sainz im Ferrari SF21

Die Perspektive täuscht: McLaren liegt aktuell klar hinter Ferrari zurück Zoom

"Natürlich wollten wir [dieses Jahr] um P3 kämpfen", so der Deutsche. "Wir werden in den restlichen Rennen auch alles dafür tun und müssen möglichst viele Punkte holen. Es muss aber auch was passieren." Sprich: Wenn es gut laufe bei McLaren müsse es zugleich schlecht laufen bei Ferrari.

Danach sieht es in der aktuellen Saisonphase nicht aus: Ferrari hat zuletzt in Sotschi weniger gut gepunktet als McLaren, war zuletzt deutlich erfolgreicher als der Direktrivale und geht nun mit einem Polster von fast 40 Punkten in die Rennen in Saudi-Arabien und Abu Dhabi. McLaren müsste praktisch in beiden Grands Prix je 20 Punkte aufholen. Das hat das Team 2021 nur einmal geschafft, bei seinem Doppelsieg in Monza.

Neue Töne aus Woking: P4 wäre auch okay!

Deshalb meint Seidl: "Wenn wir am Ende P4 mitnehmen, bin ich zufrieden. Denn das wäre eine faire Repräsentation unserer Leistung über die komplette Saison hinweg." Ferrari habe speziell in der zweiten Saisonphase nach der Sommerpause eine gute Formsteigerung hingelegt, McLaren die eigene Ausbeute nicht immer maximiert. Insgesamt wäre McLaren daher auch mit P4 gut bedient.

"Und man darf nicht vergessen, welche Teams vor und welche Teams hinter uns liegen", sagt Seidl und verweist exemplarisch auf das Alpine-Werksteam, das mit deutlichem Abstand den fünften Platz in der Gesamtwertung belegt. Auch in diesem Vergleich habe sich McLaren gut verkauft.

"Wichtig ist uns aber vor allem, genau wie bei Ferrari, dass wir weitere Fortschritte erzielt haben", erklärt McLaren-Teamchef Seidl. "Genau solche Schritte will ich sehen. Das ist sehr positiv, denn es zeigt, wir arbeiten in die richtige Richtung."


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Was seinem Rennstall jetzt noch fehle, das sei ein Upgrade der Infrastruktur am Standort Woking, sagt Seidl. Er nennt explizit den Windkanal als Baustelle, wo es McLaren im Vergleich zu Red Bull, Mercedes und Ferrari noch fehle, "damit wir auf gleichem Niveau agieren können wir die Leute vor uns".

Doch auch dieser Schritt werde McLaren gelingen, meint Seidl, der sich an der Spitze eines "jungen Teams" wähnt: "Wir haben ja erst vor zwei Jahren einen großen Umbruch eingeleitet. Jetzt braucht es einfach noch Zeit, damit wir zusammenwachsen können. Gleichzeitig versuchen wir aber auch, eine Abkürzung zu finden."

Mittelfristig werde sein Team vermutlich weiter eine Verfolgerrolle einnehmen, sagt Seidl. Sein "realistisches Bild davon, wo wir 2022 stehen werden", sieht nämlich "keine allzu großen Änderungen am Kräfteverhältnis" vor. Das könnte bedeuten, McLaren streitet sich auch unter dem neuen Formel-1-Reglement mit Ferrari um den dritten Platz in der WM-Gesamtwertung.

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