McLaren: Bei den Boxenstopps 2022 plötzlich eines der besten Teams

McLaren hat sich bei den Boxenstopps von einem der schlechtesten zu einem der besten Teams gemausert - Wie bei allen anderen fehlt es aber noch an Konstanz

(Motorsport-Total.com) - McLaren zählt bei den Boxenstopps in der Formel-1-Saison 2022 regelmäßig zu den besten Teams. "Ich bin sehr zufrieden, dass wir bei unseren Boxenstopps diesen großen Schritt nach vorne machen konnten", sagt Teamchef Andreas Seidl dazu.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo (McLaren) beim Formel-1-Boxenstopp

McLaren macht bei den Boxenstopps 2022 bislang einen guten Job Zoom

"Wir haben in diesem Jahr mehrfach den schnellsten Boxenstopp des Rennens gezeigt", erklärt er stolz. Tatsächlich gelang McLaren das in dieser Saison bereits viermal. Kein anderes Team lieferte 2022 bislang öfter den schnellsten Stopp ab.

In der Gesamtwertung der schnellsten Boxenstopps 2022 liegt McLaren aktuell auf Platz zwei hinter Red Bull. "Das ist einfach eine schöne Belohnung für alle nach einigen schwierigen Jahren", so Seidl. Denn McLaren war in diesem Bereich nicht immer so stark.

Tatsächlich hatte man in der Boxenstopp-Wertung 2021 nur den achten Platz belegt und damit noch zu den schwächsten Teams gehört. Laut Seidl kommt es bei einem Stopp auf
die Crew, das Equipment und auch auf Teile am Auto wie die Bremsbelüftungen an.

Darum läuft es bei McLaren jetzt besser

"Wir haben viel Energie investiert, besonders im vergangenen Jahr im Winter, um an all diesen drei Bereichen zu arbeiten", verrät der McLaren-Teamchef und erklärt zufrieden: "Momentan sehen wir das Ergebnis davon."

"Ich denke, es war auch wichtig, dass es Mitte des vergangenen Jahres diese Klarstellung gab, auf die wir auch gedrängt haben. Das hat endlich dafür gesorgt, dass alle unter den gleichen Regeln spielen", erinnert er an eine Regeländerung aus 2021.

Diese hatte damals dafür gesorgt, dass die Boxenstopps der Topteams etwas langsamer wurden. Ein weiterer erschwerender Faktor sind die neuen Autos in diesem Jahr. Denn an die Boxenstoppzeiten aus den Vorjahren kommen die Teams aktuell nicht heran.


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Zum Vergleich: 2022 liegt der schnellste Boxenstopp aktuell bei 2,23 Sekunden, abgeliefert von Ferrari in Barcelona. 2021 hatte Red Bull lediglich 1,88 Sekunden für den schnellsten Stopp des Jahres gebraucht, 2019 sogar nur 1,82 Sekunden.

Fehler kostet "eine Sekunde oder noch mehr"

Zudem erklärt Seidl, dass die neuen Autos zu einer "Inkonstanz" geführt hätten. "Man sieht schnelle Stopps in 2,2 oder 2,3 Sekunden. Aber dann sieht man von den gleichen Teams, uns eingeschlossen, 3,5 oder vier Sekunden", berichtet er.

Das hänge damit zusammen, dass die neuen Autos bei den Boxenstopps kaum Raum für Fehler erlauben. "Und dann fehlt einem schnell eine Sekunde oder sogar noch mehr", berichtet er. Ist Konstanz 2022 also wichtiger als reine Schnelligkeit?

"In einer idealen Welt hätte man beides", weiß Seidl und erklärt, das Ziel sei es, "gute Konstanz auf einem hohen Level zu haben." Er habe lieber "zehn Boxenstopps in 2,5 Sekunden" als einige schnellere, dafür aber auch zwei Fünf-Sekunden-Stopps.


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"Es geht einfach darum, die richtige Balance zu finden", erklärt Seidl. Und das ist McLaren in diesem Jahr bislang recht gut gelungen.

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