McLaren: Bahrain überstehen, danach nach vorn orientieren

Fernando Alonso und Jenson Button rechnen in der Wüste von Bahrain nicht mit Husarenritten - Hoffnungen liegen auf Upgrade-Paket für Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Im Lager von McLaren-Honda wartet man weiter auf den ersten WM-Punkt in der zweiten gemeinsamen Schaffensperiode. Immerhin: Beim Grand Prix von China in Schanghai brachte man am vergangenen Wochenende erstmals beide Autos ins Ziel: Platz zwölf für Fernando Alonso, für den der dritte Saisonlauf erst der zweite Auftritt in diesem Jahr war, nachdem er beim Saisonauftakt in Australien infolge seines Testunfalls nicht startberechtigt war. Jenson Button wurde auf Platz 14 gewertet, nachdem er infolge der Kollision mit Lotus-Pilot Pastor Maldonado eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe erhalten hatte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Fernando Alonso

Erstes kleines Erfolgserlebnis 2015: In China brachte McLaren beide Autos ins Ziel Zoom

Auf Schanghai-Sieger Lewis Hamilton (Mercedes) fehlte beiden McLaren-Piloten eine Runde, doch der Trend geht bei der britisch/japanischen Kombination langsam in die richtige Richtung. "Die Tatsache, dass wir beide ins Ziel gekommen sind, bedeutete für uns einen Schritt nach vorn", blickt Alonso zurück, merkt aber sofort an: "Was die Performance betrifft, ging es am Wochenende auf und ab. Auf diesem Gebiet können wir sicherlich noch zulegen. Hoffentlich gelingt uns das hier."

Während sich Alonso über die Gründe für das Auf und Ab in Schanghai ausschweigt, ist klar, was er mit "hier" meint: Den an diesem Wochenende auf dem Programm stehenden Grand Prix von Bahrain, der wie im Vorjahr unter Flutlicht ausgetragen wird. Allerdings gilt das Fahren am Abend nur für das zweite Freie Training, das Qualifying und das Rennen. Das erste und das dritte Freie Training finden bei Tageslicht und entsprechend höheren Temperaturen statt.


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Entsprechend vorsichtig formuliert Alonso seine Erwartungen für das Wochenende: "Die Performance wird nicht großartig anders sein, aber unser Ziel ist es natürlich, weitere Fortschritte zu erzielen. Wenn es gut läuft, sollte der Einzug ins Q2 möglich sein. Läuft es nicht, schaffen wir das womöglich nicht." Aufgrund der Kürze der Zeit seit dem dritten Saisonlauf hat man an diesem Wochenende "mehr oder weniger dasselbe Auto wie in China zur Verfügung", sagt der Spanier, fügt aber an, dass dies nicht nur für McLaren, sondern für alle Teams gelte.

Fernando Alonso

Alonso: "Hoffentlich können wir die Rennen ab Barcelona etwas mehr genießen" Zoom

Was McLaren-Honda betrifft, sei es unerheblich, ob man "auf Platz 15, 16 oder 17" herumfährt, "solange die eingeschlagene Richtung stimmt", wie Alonso betont. Der Spanier lobt "das gutmütige Fahrverhalten" des MP4-30 und "die cleveren Entwicklungsschritte des Teams", traut sich eine Vorhersage, ab wann man mit den Spitzenteams mitkämpfen kann, aber nach wie vor nicht zu. "Es wird Zeit brauchen. Hoffentlich können wir die Rennen ab Barcelona etwas mehr genießen. Bis wir mit den Topteams kämpfen können, wird noch weitere Zeit vergehen. Wir stellen aber sicher, dass wir auf diesen Tag vorbereitet sind.", so Alonso.

Button stimmt seinem spanischen Teamkollegen dahingehend zu, dass die doppelte Zielankunft für McLaren in Schanghai "ein großer Schritt vorwärts" war. Im Vergleich zum Saisonauftakt in Melbourne habe man dem Antrieb zwar schon "deutlich mehr zugemutet", doch mit einem weiteren Schritt dieser Art sei von Honda vorerst nicht zu rechnen. "Ich glaube nicht, dass wir hier wesentlich mehr Leistung zur Verfügung haben werden", sagt Button, um anzufügen: "Bahrain ist aufgrund der hohen Temperaturen und aufgrund des Windes für jeden Antriebshersteller eine schwierige Angelegenheit."

Auf den McLaren-Honda MP4-30 angesprochen, spricht Button von Fortschritten in allen Bereichen, die erzielt werden müssten, um ernsthaft konkurrenzfähig auftreten zu können. Als eine der größten Schwachstellen macht der Brite derzeit "den Mangel an Abtrieb" aus. Im Gegenzug - oder besser gesagt einhergehend damit - lobt er den schonenden Umgang des Autos mit den Hinterreifen. Genau wie Alonso rechnet auch Button damit, dass ein entscheidender Fortschritt in Bezug auf die McLaren-Performance frühestens beim Europa-Auftakt in Barcelona kommen wird.