Max Verstappen: "Formel 1 ist nicht leichter geworden"
Der 17-jährige Rookie Max Verstappen findet nicht, dass die Formel 1 zu einfach geworden ist, und glaubt, dass er mit einem anderen Motor Podiumskandidat wäre
(Motorsport-Total.com) - Ganz egal, mit wem man spricht - ob Physiotherapeut, Ex-Fahrer oder Ingenieur -, die Experten sind sich einig: Die Formel 1 war für die Fahrer vor 20 Jahren wesentlich anspruchsvoller, als sie es heute ist. Nur die heutigen Fahrer sehen das nicht so. Auch nicht Max Verstappen, mit 17 Jahren der jüngste Formel-1-Pilot aller Zeiten, der sich in seiner Debütsaison beachtlich schlägt.

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Max Verstappen jubelt über den vierten Platz beim Grand Prix von Ungarn Zoom
"Formel 1 ist nicht leichter geworden", sagt der Niederländer, der beim letzten Rennen vor der Sommerpause, dem Grand Prix von Ungarn, mit einem vierten Platz sein bisher bestes Ergebnis in der Königsklasse erzielt hat, gegenüber 'auto motor und sport'. "Die Fahrer, die in die Formel 1 kommen, sind nur besser ausgebildet als vor 20 Jahren. Deshalb sieht es leichter aus. Die Vorbereitung und das Drumherum sind viel schwieriger, als es vor 20 Jahren war."
"Ich sitze im Go-Kart, seit ich vier Jahre alt bin. Das ist Erfahrung", so Verstappen. "Zweikämpfe, Setup, Fahren bei unterschiedlichen Bedingungen" seien Beispiele für Grundlagen, die junge Rennfahrer schon im Kart erlernen können. Aber der Schritt vom Kart in die Formel 3 sei schwieriger als der von der Formel 3 in die Formel 1, "weil du da im Prinzip das gleiche machst". Aber: "Im Kart hast du eine komplett andere Sitzposition, du bremst ganz anders."
Verstappen gehört zur Generation der Computer-Kids, die sich binnen weniger Jahre von Rennserie zu Rennserie gehantelt haben und schon als kleine Kinder im Kart gesessen sind. Früher sind Typen wie etwa Roland Ratzenberger wesentlich unvorbereiteter in die Formel 1 aufgestiegen. 1996 war dann Jacques Villeneuve der Erste, der von Williams intensiv auf sein Debüt vorbereitet wurde, und 2007 hob McLaren diese Vorbereitung mit Lewis Hamilton auf ein neues Niveau.
Für Verstappen ist heute das Schwierigste, "in der Qualifikation das Maximum aus dem Auto rauszuholen. Und auf die Reifen aufzupassen." Körperlich scheint ihm die moderne Formel 1 nicht sonderlich schwer zu fallen - ein Kritikpunkt all jener, die finden, dass die Königsklasse insgesamt zu einfach geworden ist. So glaubt sogar der 17-Jährige, dass er mit einem Mercedes- statt einem Renault-Motor "gegen Ferrari um den letzten Podiumsplatz" fahren würde.

