• 18.01.2006 16:27

  • von Fabian Hust

Max Biaggi von der Formel-1-Power beeindruckt

Typisches Silverstone-Wetter verdarb Max Biaggi den Test für MF1 Racing heute ein wenig - dennoch war der Italiener happy

(Motorsport-Total.com) - Pech hatte Max Biaggi am Mittwoch bei seinem "Schnuppertest" für das MF1 Racing-Team, der angeblich nur auf Wunsch des Italieners zustande gekommen ist - eine Verpflichtung des Rennfahrers im für Formel-1-Verhältnisse mit 34 Jahren fortgeschrittenen Alters kommt wohl nicht in Frage. Der Test heute war wohl eher als PR-Gag gedacht, um die Aufmerksamkeit der Medien auf den russischen Rennstall zu lenken, was auch gelungen ist.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Max Biaggi nahm heute im Auto des MF1 Racing-Teams Platz

Wegen Regens konnte Biaggi am Mittwoch in Silverstone nur neun Runden fahren - diese aber immerhin ohne Probleme: "Das war eine wahnsinnige Erfahrung", erklärte der ehemalige MotoGP-Pilot abschließend. "Das Wetter machte es zu einer ziemlich schwierigen Angelegenheit und ich hatte einen Schreckmoment, als ich zu früh auf das Gas stieg. Aber die gesamte Haftung des Autos und seine Leistung waren sehr beeindruckend."#w1#

Biaggis Test war vom Team in drei Teile eingeteilt: Eine Installationsrunde und anschließend zwei Runs mit einmal drei und fünf Runden. Zwischen dem zweiten und dritten Versuch bekam der Italiener einen neuen Bridgestone-Regenreifensatz aufgezogen: "Das Auto ist ein großes Spielzeug", grinste der Rennfahrer. "Es ist wie ein großes Gokart."

Doch es ist klar, dass selbst der talentierteste Rennfahrer innerhalb weniger Runden das Limit eines Formel-1-Boliden nicht ausloten kann - schon gar nicht im Nassen und als Streckenneuling, wie es Biaggi in Silverstone war: "Ich kam heute nicht annähernd an das Limit, aber ich fuhr schnell genug, um einschätzen zu können, welcher Leistungslevel erzielt werden kann."

Biaggi ist nicht nur ein Motorradfan, sondern er verfolgt auch die Formel 1, war bereits bei einigen Rennen vor Ort: "Man kann beides nicht miteinander vergleichen, denn auf dem Motorrad bin ich frei, es ist so, als würde ich mit ihm tanzen, um schnell zu sein. In einem Formel-1-Auto wird man sehr eng angeschnallt, was für mich eine seltsame Erfahrung war."

Derzeit hat Max Biaggi keinen weiteren Test mit dem Team geplant, auch wenn er den entsprechenden Wunsch beim Team platzierte: "Ich würde gern einen weiteren Test machen, vorzugsweise dann, wenn es trocken ist!", so Biaggi, der heute im Jordan des Vorjahres mit V8-Motor unterwegs war.

"Ich habe diese Chance ergriffen und wenn sich mir bald eine weitere bietet, dann werde ich sie ergreifen", so Biaggi gegenüber 'Reuters', der erklärte, dass noch nicht fest steht, ob er dieses Jahr wieder auf zwei Rädern Rennen fahren wird oder nicht. Über weitere Formel-1-Tests hat er sich mit dem Team nicht unterhalten: "Das hat derzeit erst einmal nur den Start der eigenen Saison im Kopf".

Von einem Fernduell mit seinem alten Erzrivalen Valentino Rossi, der mit der Formel 1 liebäugelt und bereits mehrmals für Ferrari testete, will Biaggi jedoch nichts wissen: "Es ist keine Art Wettbewerb um die Krone, wer als Erster in die Formel 1 einsteigt. Es geht nur darum, das richtige Gefühl zu bekommen und zu überprüfen, ob dies etwas ist, das zu dir passt, ob ich mich wirklich in einem Formel-1-Auto wohl fühle. Im Moment ist es zu früh, dazu etwas zu sagen, sehr früh, aber ich stoße mir diesbezüglich keine Tür zu."