Mateschitz: "Für Indien keine Siegerparty geplant"

Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz gibt zu, dass die spontane Freude über den vierten Titel nicht mehr so groß sein wird wie beim ersten Mal im Jahr 2010

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettels Flug von Indien nach Abu Dhabi ist für heute Abend gebucht - denkbar schlecht für eine etwaige WM-Party, sollte es, wie allgemein erwartet, schon beim Grand Prix in Neu-Delhi mit dem vierten Titel hintereinander klappen. Red Bull hat offenbar keine WM-Party vorbereitet, obwohl Helmut Marko längst weiß, dass sowohl Fahrer- als auch Konstrukteurswertung zumindest praktisch längst gewonnen sind.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Dietrich Mateschitz

Dietrich Mateschitz und Sebastian Vettel: Eine Erfolgskombination in der Formel 1 Zoom

"Oberbulle" Dietrich Mateschitz kommt jedenfalls nicht nach Indien, ebenso wenig wie Vettels Freundin Hannah. "Ich werde den Grand Prix zu Hause verfolgen", sagt Mateschitz im Interview mit der 'Welt am Sonntag'. "Es gibt auch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung erst in Abu Dhabi fallen wird, also haben wir für Indien überhaupt keine Siegerparty geplant. Wenn es dann doch dort passieren sollte, wird das Team sicherlich intern feiern."

Dass es bei Red Bull keinen WM-Titel ohne Party gibt, versteht sich aber von selbst, und so könnte es gut sein, dass die Feierlichkeiten erst nach Saisonende zu Hause, also etwa am Hangar-7 in Salzburg oder in der Fabrik in Milton Keynes, stattfinden werden. Für ein paar spontane Fotos, sollte es schon heute soweit sein, hat das Team immerhin die neue Weltmeister-Kleidungskollektion und ein paar Flaschen Champagner eingepackt...


Vettel-Fanklub-Party

Die Freude wird aber kaum so überschwänglich ausfallen wie beim ersten Mal, in Abu Dhabi 2010: "Je wahrscheinlicher etwas wird und je länger man damit rechnen konnte, desto geringer ist zumindest die spontane Freude", gesteht Mateschitz. "Beim ersten Titel in Abu Dhabi vor drei Jahren war zwar theoretisch die Chance da, aber die Wahrscheinlichkeit war sehr, sehr gering. Da war die Freude von uns allen einfach unfassbar, wir konnten es selbst lange nicht glauben."

"Generell ist das mit dem Erfolg so eine Sache: Er ist nicht normal, man darf sich nicht daran gewöhnen. Er kommt nicht von selbst und man muss ihn sich jedes Mal aufs Neue erarbeiten. Nur dann hat man noch eine entsprechende Wertschätzung dafür, ist dankbar, freut sich daran. Und spätestens, wenn man den Erfolg nicht mehr hat, weiß man, wie sehr das richtig ist", philosophiert der 69-jährige Österreicher.