Massas Malheur in der Boxengasse: Stopp bei falscher Crew

Auf dem Weg zu Platz drei leistete sich Williams-Pilot Felipe Massa auf der Strecke keine Fehler, in der Boxengasse dafür gleich deren zwei

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa fuhr bei seinem Heim-Grand-Prix in Sao Paulo einen umjubelten dritten Platz hinter den einmal mehr überlegenen Mercedes heraus. Auf dem Weg zu seinem fünften Podestplatz beim Heimrennen unterliefen dem Williams-Piloten allerdings zwei kleine Fehler.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Massa fuhr zum fünften Mal auf Sao-Paulo-Podest - trotz zweier kleiner Fehler Zoom

Dass Massa beim ersten Boxenstopp die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse überschritt, war der "üblichere", weil in der Formel 1 häufiger auftretende, Fehler. Der zweite Fauxpas war etwas kurioser: Beim zweiten Boxenstopp fuhr Massa zunächst nicht bei der Williams-, sondern bei der McLaren-Crew vor, die sich direkt vor den Williams-Mechanikern in Position gebracht hatte, um Kevin Magnussen abzufertigen.

"Ich hielt an der McLaren-Box an, weil wir für dieses Rennen eine andere Box bezogen haben. Wir sind jetzt mehr in der Mitte. Zudem sehen die McLaren-Mechaniker von der Farbe ihrer Anzüge her ähnlich aus. Ich dachte einfach, es wäre unsere Box, zumal die Jungs ja bereit waren. Ich hielt an und verlor dabei natürlich einiges an Zeit", erklärt Massa.

Im Fernsehbild war zu sehen, wie sich die stellvertretende Williams-Teamchefin Claire Williams in der Box ein Lachen ob der kuriosen Situation nicht verkneifen konnte. Auch Williams-Chefingenieur Rob Smedley muss im Nachhinein schmunzeln: "Erst die Fünf-Sekunden-Zeitstrafe und beim zweiten Stopp wollten wir die Dienste der McLaren-Crew in Anspruch nehmen."

Smedley nimmt es seinem Schützling Massa aber nicht übel. "Abgesehen von den beiden offensichtlichen Fehlern - zu schnelles Fahrern in der Boxengasse und das Vorfahren bei der McLaren-Crew, um von dieser abgefertigt zu werden - fuhr Felipe ein wirklich starkes Rennen. Hut ab vor seiner Leistung", lobt der Williams-Chefingenieur und fasst sich stattdessen an die eigene Nase: "Ich bin auf mich selbst am meisten sauer. Als wir am Mittwoch die Boxengasse zu Fuß abliefen, um uns die Umbauten anzusehen, haben wir ganz übersehen, dass diesmal keine Crew in dunklen, sondern in hellen Overalls in der Box direkt vor unserer arbeitet."

Rob Smedley

Williams-Chefingenieur Rob Smedley fühlt sich für den Fehler mitverantwortlich Zoom

Hinzu kommt: "Als Felipe hereinkam, stand die Sonne schon recht tief", wie Smedley anmerkt. Im Bemühen, einen perfekten Stopp hinzulegen, fuhr Massa "dann einfach bei der ersten Crew vor", grinst der Williams-Chefingenieur.