• 22.06.2006 23:25

  • von Adrian Meier

Massa: "Wollen als Team vor Renault landen"

Felipe Massa ist optimistisch, dass Ferrari in Montréal nach erfolgreichen Tests stark sein wird - gute Resultate als Empfehlung für eine Vertragsverlängerung

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa zeigte in seinen ersten Rennen für Ferrari durchwachsene Leistungen und stand zumeist im Schatten von Teamkollege Michael Schumacher. Angesichts von 23 Punkten Rückstand des Deutschen auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso müsste Massa in den kommenden Rennen jedoch versuchen, dem Spanier weitere Punkte abzujagen und Schumacher so im Kampf um den Titel zu unterstützen, so die Meinung vieler Experten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa ist für den Grand Prix von Kanada in Montréal sehr zuversichtlich

Doch Massa will sich dadurch nicht unter Druck setzen lassen, schließlich seien Siege in der Königsklasse des Motorsports ohnehin nur durch die Zusammenarbeit des ganzen Teams möglich: "Wenn man versucht, zu gewinnen, dann ist dabei die Rolle eines jeden Teammitgliedes wichtig", erklärte der 25-Jährige heute in Montréal. "Jeder, ich, Michael und das Team müssen unser Bestes geben, aber die Jungs bei Renault denken selbstverständlich exakt genauso."#w1#

Zufriedene Bilanz nach acht gefahrenen Rennen

"Ich denke, meine Resultate mit Ferrari waren in diesem Jahr bislang in Ordnung." Felipe Massa

Man wolle als Team ein gutes Resultat erreichen, wobei er dabei auch Platzierungen von sich selbst vor Alonso mit einschließt: "Unser Ziel ist es natürlich, als Team vor unseren stärksten Rivalen zu landen, und Michael und ich versuchen beide, genau das zu realisieren. Wir haben das in den vergangenen zwei Rennen nicht geschafft", räumte er jedoch ein.

Nach acht gefahrenen Rennen zog Massa insgesamt dennoch eine positive Bilanz der ersten Saisonhälfte: "Ich denke, meine Resultate mit Ferrari waren in diesem Jahr bislang in Ordnung, einige gute Rennen wechselten sich mit einigen unglücklichen Vorstellungen ab. Ich denke, alles in allem kann ich zufrieden sein, und natürlich bin ich zuversichtlich, von nun an bis zum Saisonende nur noch gute Resultate zu erzielen."

Massa möchte bei Ferrari bleiben

"Natürlich liegt meine oberste Priorität in einer Vertragsverlängerung bei Ferrari." Felipe Massa

Gute Resultate bräuchte Massa vor allem auch, um sein Cockpit für die kommende Saison abzusichern. Nach wie vor wäre eine Fahrerpaarung aus Schumacher und Kimi Räikkönen bei Ferrari denkbar, der Brasilianer würde damit seinen Platz bei der Truppe aus Maranello nach nur einem Jahr wieder verlieren. Massa sieht jedoch gute Chancen, bei den "Roten" bleiben zu können, auch wenn er nicht leugnet, mit anderen Rennställen in Kontakt zu stehen.

"Natürlich liegt meine oberste Priorität in einer Vertragsverlängerung bei Ferrari, aber ich muss die Tatsache, dass ich auch mit anderen Teams gesprochen habe, keineswegs verheimlichen", erklärte der 25-Jährige. "Während ich glaube, dass ich eine Chance habe, bei Ferrari zu bleiben, muss ich auch sehen, welche Optionen sonst noch verfügbar sind, auch wenn ich keine Details nennen möchte. Momentan habe ich jedenfalls das Gefühl, dass ich eine gute Chance habe, dort zu bleiben, wo ich derzeit bin."

Testfahrten verliefen äußerst ermutigend

Seine Ansprüche auf eine Vertragsverlängerung möchte Massa in der restlichen Saison mit guten Resultaten untermauern. Das erste davon will der Brasilianer bereits an diesem Wochenende auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' in Montréal einfahren - eine Strecke, die im Gegensatz zu vielen anderen Piloten nicht zu Massas Lieblingskursen zählt: "Ich denke, dass es eine sehr interessante Strecke ist, mit einer langen Geraden. Aber Überholmanöver sind dennoch nicht einfach. Es ist eine nette Strecke, um Rennen zu fahren, aber es ist keine meiner Favoriten."

"Es ist alles bereit, um an die Spitze des Wettbewerbs vorzustoßen." Felipe Massa

Dennoch rechnet Massa mit einer Verbesserung Ferraris bei den zwei Rennen in Nordamerika, schließlich verliefen die Testfahrten in Le Castellet in der vergangenen Woche sehr positiv: "Ich denke, dass wir hier stärker sein werden, denn wir sind bei den Testfahrten in Paul Ricard in der vergangenen Woche mit einer Konfiguration für wenig Abtrieb gefahren, die zu Kursen passt, auf denen wir mehr Topspeed auf den Geraden benötigen, und ich war sehr beeindruckt von den dabei gemachten Erfahrungen", erklärte er.

"Es lief sehr gut, und ich hoffe, dass uns dies hier in Kanada ein Auto bescheren wird, das es uns ermöglicht, vor die Renaults zu kommen", zeigte sich Massa zuversichtlich. "Es gibt so viele positive Aspekte aus diesem Test. Es war beeindruckend, und wir waren in Paul Ricard sehr stark, auch im Vergleich mit den anderen anwesenden Teams", schwärmte der Ferrari-Pilot. "Außerdem denke ich, dass wir für Montréal eine gute Reifenwahl getroffen haben. Jetzt ist also genau die richtige Zeit, es ist alles bereit, um an die Spitze des Wettbewerbs vorzustoßen", meinte Massa abschließend.