• 22.06.2006 22:24

Montagny: "Noch weiß das niemand"

Der Pilot des Super Aguri F1 Teams über die Doppelbelastung mit den 24 Stunden in Le Mans und seine Hoffnungen auf einen Einsatz in Frankreich

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Franck, hinter dir liegt ein stressiges Wochenende, bei den 24 Stunden von Le Mans wurdest du Zweiter."
Franck Montagny: "Ja, es war sehr anstregend."

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Franck Montagny weiß noch nicht, was die Zukunft bringen wird

Frage: "Unterscheidet sich das völlig von der Formel 1?"
Montagny: "Ja, komplett. Aber auch solche Rennen sind aufregend. Für mich ist es eines der wichtigsten Rennen der Welt. Es ist wirklich ein tolles Gefühl, wenn man dort mitfährt."#w1#

Frage: "Und wenn man in der Formel 1 eine schwere Zeit hat, dann hat man in einer anderen Kategorie vielleicht eine bessere Zeit."
Montagny: "Es war einfach gut, wieder auf dem Podest zu stehen, die schnellste Zeit im Auto zu fahren und gegen ein Werksteam wie Audi zu kämpfen. Für einen Fahrer ist das eine sehr gute Zeit."

Frage: "Aber die Autos sind völlig anders als in der Formel 1, nicht wahr?"
Montagny: "Ja, aber die Philosophie ist gleich. Die Leute arbeiten das ganze Jahr über auf nur ein Rennen hin. Sie arbeiten viel an der Aerodynamik, an den Verbrauchsformeln, der Motorleistung. Genauso arbeiten wir auch in der Formel 1. Es ist einfach nur ein anderes Rennen und eine andere Philosophie im Rennen, aber die Arbeit dahinter ist gleich."

Frage: "Das Team sagte, du hättest viel Gewicht verloren."
Montagny: "Ach, die können sagen, was sie wollen."

Frage: "War es körperlich sehr anstrengend?"
Montagny: "Körperlich nicht, vielmehr mental. Man ist 24 Stunden lang im Einsatz, man fährt für zweieinhalb Stunden, hält an und muss dann wieder raus. Man ist mehr als 30 Stunden wach. Gegen Ende ist es dann wirklich schwer, man muss weiter fokussiert sein und angreifen, ohne dabei Fehler zu machen. Das ist schon etwas schwierig."

Frage: "In drei Wochen steht dein Heimrennen in Magny-Cours auf dem Programm. Steht bereits fest, ob du auch dort fahren darfst?"
Montagny: "Ich werde mit Sicherheit dort sein, ich weiß nur noch nicht genau, in welcher Funktion. Ich hoffe, dass ich ein Teil des Abenteuers bei meinem Heim-Grand-Prix sein werde. Aber noch weiß das niemand."

Frage: "Geht dein Vertrag nur von Rennen zu Rennen?"
Montagny: "So in der Art, ja. Es ist etwas schwierig, aber ich bin im Moment zufrieden, dazuzugehören. Am Anfang war es schwierig, nun geht es gut, aber ich muss wohl gehen. Wir werden sehen, was passieren wird."

Frage: "Was hast du von Sonntag bis jetzt gemacht?"
Montagny: "Sonntagnacht blieb ich noch in Le Mans, am Montag flog ich nach Barcelona. Am Dienstag flog ich dann weiter nach Montréal und verbrachte hier schon etwas Zeit. Gestern war ich auf der Strecke, denn bisher kannte ich den Kurs nicht. Ich lief die Piste also mit meinem Ingenieur ab, um einige Details für das Wochenende zu bekommen."

Frage: "War die Vorbereitung wegen den 24 Stunden von Le Mans anders als sonst?"
Montagny: "Nein, ich denke, dass die Vorbereitung sogar ein bisschen besser ist. Es war ein guter Monat, denn wir kamen viel zum Fahren. Hinzu kamen die Vorbereitungen auf die 24 Stunden. Ich denke, das war alles perfekt."

Frage: "Bist du nicht erschöpfter als sonst?"
Montagny: "Ein wenig, ja. Aber ich bin 28, daher ist das kein Problem."