• 15.10.2009 07:38

  • von Roman Wittemeier

Massa: Singapur 2008 ist abgehakt

Felipe Massa will nach der "Crashgate"-Affäre einen Schlussstrich unter die Spekulationen um einen veränderten Ausgang der WM 2008 machen

(Motorsport-Total.com) - Die "Crashgate"-Affäre hat die Formel 1 ins Zwielicht gebracht, den französischen Hersteller Renault zum Handeln gezwungen und Nelson Piquet Jr. voraussichtlich die Karriere gekostet. Auch Felipe Massa zählte sich selbst zu den Leidtragenden des absichtlichen Unfalls 2008 in Singapur. Mehrfach hatte der Ferrari-Pilot erklärt, dass ihn der Zwischenfall womöglich den Titel in der vergangenen Saison gekostet haben könnte. Doch nun will der Brasilianer einen Schlussstrich unter die Geschichte ziehen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa muss geduldig sein: Grand-Prix-Einsätze erst wieder ab 2010

Besonders pikant ist, dass ausgerechnet Fernando Alonso der Profiteur des damaligen Renault-Betrugs war. Eben jener zweimalige Weltmeister also, der im kommenden Jahr neuer Teamkollege von Massa wird. Der Viezeweltmeister hatte den Verdacht geäußert, dass Alonso in die Pläne eingeweiht gewesen sei. "Der FIA-Weltrat hat erklärt, dass es keinerlei Hinweise gibt, die darauf hindeuten könnten, dass Fernando von den Vorgängen wusste. Das respektiere ich", sagte Massa am Mittwoch in Brasilien.#w1#

"Aber natürlich bin ich enttäuscht über die Geschehnisse aus dem vergangenem Jahr in Singapur. Ich habe oft genug gesagt, was ich darüber denke. Jetzt ist es aber Zeit, nach vorne zu schauen", machte Massa klar. "Sicher ist, dass diese Episode in keinster Weise mein Verhältnis zu Fernando belasten wird, wenn wir bald Teamkollegen sind." Alonso hat einen Dreijahresvertrag in Maranello unterschrieben und wird ab 2010 Kimi Räikkönen ablösen.

¿pbvin|512|2065||0|1pb¿Auf die Frage, warum er sich über eine mögliche Beteiligung seines zukünftigen Teamkollegen an der "Crashgate"-Affäre geäußert habe, sagte Massa: "Das war einfach das Ergebnis eines Gedankens bei mir. Dies ist aber in keinster Weise mit Beweisen untermauert." Schon kurz nach der Verkündung des Alonso-Vertrages bei Ferrari hatte der Vizeweltmeister zwar erklärt, dass er eine professionelle Zusammenarbeit erwarte, aber auch gesagt: "Er kommt bestimmt nicht hierher, um mein bester Freund zu werden."

In Brasilien sorgt das mögliche Verhältnis zwischen den zukünftigen Ferrari-Fahrern Massa und Alonso für viele Diskussionen und Spekulationen. Über die Konstellation wird derzeit fast mehr berichtet als über die schnelle Genesung des Brasilianers. "Ich könnte locker in Interlagos fahren", kündigte Massa an, "aber die Ärzte ziehen es vor, wegen der Unfallrisiken noch zu warten." Der 28-Jährige soll beim Grand Prix am Sonntag die Zielflagge schwenken.